MINSK, 7. Juni (BelTA) – Die Sanktionen gegen die belarussische Kali-Industrie haben weltweit zu einer Nahrungsmittelknappheit geführt. Das sagte US-Experte Michael Cunningham, Direktor des Projekts „Geography of Genocide“ auf der internationalen Konferenz „Potential der Republik Belarus für Umsetzung der SDGs stärken: Strategien und Partnerschaften im Kontext moderner Herausforderungen und der Klima-Agenda.“
Der US-Experte analysierte die Folgen einseitiger Sanktionen für die weltweite Ernährungssicherheit und Erreichung des Ziels Nr. 2 der nachhaltigen Entwicklung - Beseitigung des Hungers, Gewährleistung der Ernährungssicherheit, Verbesserung der Ernährung und Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Belarus ist der weltweit drittgrößte Produzent von Kali, einem wichtigen Bestandteil von Düngemitteln für die Landwirtschaft. Das Land exportiert Kalidünger in die ganze Welt und gehört zu den wenigen Staaten der Welt, die über die größten Reserven dieses Düngemittels verfügen. „In den letzten Jahren wurde Belarus mit Wirtschaftssanktionen belegt. Diesen Sanktionen liegen haltlose Thesen und Mutmaßungen zugrunde. Sie haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und führen dazu, dass Menschen in vielen Ländern der Welt hungern müssen oder keine Nahrungsmittel bekommen können“, betonte er.
Das Ergebnis der einseitigen Zwangsmaßnahmen ist ein erheblicher Rückgang der Produktion und des Exports von Kalidüngemitteln gewesen, wovon die Landwirte in verschiedenen Ländern betroffen waren. Dies wiederum führte zu einer Verringerung der Ernteerträge und der Nahrungsmittelproduktion, was zu Engpässen und höheren Preisen führte.
Die Sanktionen haben auch die Versorgungskette für Kalidünger und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel unterbrochen und den Landwirten den Zugang zu den für den Anbau benötigten Ressourcen erschwert. „Dadurch hat sich das Problem der Ernährungssicherheit in Ländern, die für ihre Landwirtschaft auf belarussisches Kali angewiesen sind, weiter verschärft“, so Michael Cunningham.
„Zu den wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen gehört auch der Verlust von Arbeitsplätzen, der das Einkommen der in der Kaliindustrie und verwandten Industrien tätigen Menschen verringert. Dies hat zu mehr Armut und Ernährungsunsicherheit bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen geführt, was das Problem des Hungers und der Unterernährung in der Welt weiter verschärft hat“, so der US-Experte.
Er betonte, dass dies alles vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung und einer steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln geschehe. Auch die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sollten berücksichtigt werden: Die geringere Verfügbarkeit von Düngemitteln zwinge die Landwirte dazu, alternative, weniger effektive Methoden zur Ertragssteigerung anzuwenden.
„Sanktionen können zwar als politisches Druckmittel eingesetzt werden, sie können aber unbeabsichtigte Folgen für die schwächsten Bevölkerungsgruppen haben und zu mehr Hunger und Unterernährung führen. Es ist wichtig, dass politische Entscheidungsträger und Interessenten die Auswirkungen von Sanktionen auf die Ernährungssicherheit berücksichtigen und alternative Strategien zur Lösung politischer Konflikte ausloten, ohne das grundlegende Menschenrecht auf Nahrung zu gefährden“, resümierte der Experte.