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06 Oktober 2022, 17:45

Verteidigungsminister Chrenin: Gefahr eines Truppeneinsatzes gegen Belarus ist real

MINSK, 6. Oktober (BelTA) – Die Gefahr, dass die an der belarussischen Grenze stationierten Truppen gegen unser Land eingesetzt werden, ist real. Das sagte Verteidigungsminister Wiktor Chrenin bei einem Briefing im Haus der Offiziere.

Nach Meinung des Ministers lassen sich aus der Analyse der internationalen Lage und aus anderen Prognosen mehrere Schlussfolgerungen ziehen, die darauf hindeuten, dass es für die militärische Sicherheit der Republik Belarus reale Herausforderungen gibt. „Der Hauptschluss lautet: Obwohl es keine offensichtlichen Anzeichen für eine direkte Vorbereitung einer Aggression gibt, bleibt die Gefahr einer möglichen Beteiligung von Truppen, die in der Nähe unserer Grenzen stationiert sind, gegen Belarus bestehen. Dies wird durch die beispiellose Aufstockung der militärischen Einheiten der USA und der NATO in der osteuropäischen Region bestätigt“, so der Verteidigungsminister.

Wiktor Chrenin stellte fest, in Europa würden heute bereits über 60.000 US-Soldaten stationiert, die mit modernsten Waffen ausgerüstet sind. Im Rahmen verschiedener Militärübungen in Osteuropa werden heute zusätzlich etwa 35.000 Soldaten stationiert, 22.000 von ihnen in Polen und den baltischen Staaten.

„Im Falle einer militärischen Aggression des Westens werden ihre Flugzeuge und Schiffe in der Lage sein, Militärziele und Truppenstellungen in ganz Belarus zu treffen“, betonte Wiktor Chrenin.

„Die ständigen Flüge der strategischen US-Bomber im Luftraum unserer Nachbarländer sind nichts anderes als eine Demonstration der militärischen Stärke und die Androhung von Luftangriffen.

Insgesamt schätzen wir eindeutig ein, dass die in den Nachbarländern stationierten NATO-Truppen beim Angriff gegen Russland und Belarus eingesetzt werden können. Zu diesem Zweck wird die militärische Infrastruktur der Nachbarstaaten in rasantem Tempo ausgebaut, um die Aufnahme- und Verlegefähigkeit des NATO-Militärs zu erweitern. Heute ist die Modernisierung der meisten Flugplätze in Polen und den baltischen Staaten fast abgeschlossen, so dass dort bis zu 200 Kampfflugzeuge stationiert werden können. Die Marinestützpunkte und -häfen werden aktiv aufgerüstet, um die Kapazität für die Aufnahme von Landungs- und Angriffsschiffen der NATO zu erhöhen“, sagte Wiktor Chrenin.

Darüber hinaus werden nach Angaben des Verteidigungsministers vorgelagerte Brückenköpfe eingerichtet, um Ausrüstung, Vorräte und Material der US-Streitkräfte zu lagern. Polen, Litauen und Lettland bauen militärische Übungsgelände auf, um die Aktivitäten des NATO-Militärkontingents zu unterstützen. Außerdem steht ein neues Trainingsgelände in Lettland nahe der belarussischen Grenze kurz vor der Fertigstellung, obwohl der Baubeginn ursprünglich erst für 2024 vorgesehen war. In rasantem Tempo werden neue mobile Container-Lager errichtet, die mehrere Tausend Soldaten beherbergen können.“

„Alles in allem gewährleistet die bereits heute vorhandene Infrastruktur eine schnelle Verlegung und Stationierung von US-Truppen mit bis zu einer Division und einem Kampfflugzeuggeschwader bzw. mehr als 20.000 Soldaten“, so der Verteidigungsminister.

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