MINSK, 29. September (BelTA) - In einem Interview für die belarussischen Medien teilte der belarussische Außenminister Maxim Ryschenkow seine Eindrücke über die Art und Weise, wie die Vertreter der Länder auf der UN-Plattform über die Suche nach friedlichen Lösungen für eine Reihe von akuten Weltkonflikten diskutieren.
„Was ist die Stimmung der Weltpolitiker? Sind sie sich darüber im Klaren, dass die Welt am Rande einer Katastrophe steht und es dringend notwendig ist, friedliche Lösungen zu finden?“ - wurde der Minister gefragt.
„Praktisch jeder spricht darüber. Wenn nicht in bilateralen Verhandlungen, dann auf der Tribüne der UNO. Das Interessanteste ist, dass viele Vertreter des Westens den Mund nicht aufkriegen: „Wir verstehen nicht, was vor sich geht, wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen, die Dinge laufen nicht gut...“. Dies gelte insbesondere für das, was heute in Palästina, Israel und im Libanon geschehe und die Interessen der gesamten Region berühre. „Sie wissen nichts, niemand hat sie gefragt, sie haben sich nichts vorgestellt, sie sehen nichts. Nur Appelle an alle, sich zu beruhigen, und keine Antworten“, so der Außenminister.
Umgekehrt sieht Maxim Ryschenkow große Besorgnis über diese Vorgänge bei Staaten aus anderen Regionen der Welt: „Von Lateinamerika bis China. Naher Osten, Iran, Zentralasien, Afrika. Alle reden darüber. Alle sind sehr besorgt. Denn jeder versteht, wie sehr die Welt heute mit Waffen vollgestopft ist, wie hoch das Konfliktpotenzial heute ist, dass es überall funkt. Dass es nicht gut ausgehen wird. Und es gibt Länder, die Atomwaffen haben. Und diese unbändigen Ambitionen von Staaten und Konzernen, die Waffen produzieren und damit riesige Profite machen“.
Als Beispiel nannte der Außenminister die Argumentation der Geschäftsführung eines deutschen Rüstungskonzerns, die schon jetzt jubelnd über Pläne zur Produktionssteigerung für die nächsten fünf Jahre diskutiere und dabei die möglichen Gewinne ausrechne. „Sie zittern vor Vorfreude auf die Gewinne. Sie vergessen, dass es im Falle eines globalen Konflikts niemanden mehr geben wird, der sie an ihren Gewinnen und Vorteilen teilhaben lässt“, so der Minister.