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Gesellschaft
22 Januar 2025, 16:32

Warum hat Lukaschenko bei den Wahlen 2020 angewiesen, die Öffnungszeiten der Wahllokale zu verlängern?

MINSK, 22. Januar (BelTA) – Die Autoren der Doku-Reihe „Die Zeit hat uns gewählt“ („Belarus 1“) haben in der neuen Folge darüber erzählt, wie bei den Präsidentschaftswahlen 2020 Provokateure in den Wahllokalen die Stimmabgabe verzögerten und wie es gelungen war, dieses Problem zu lösen. 

Am Nachmittag des 9. August 2020 war die Lage in einigen Wahllokalen recht angespannt. Die Menschen wurden daran gehindert, ihre Stimmen für die Kandidaten abzugeben. Es gab Provokateure, die absichtlich die Wähler daran gehindert haben – sie betraten Wahllokale und hielten sich zu lange in den Wahlkabinen auf. Manche wollten lange die Wahllokale nicht verlassen. Gegen Abend bildeten sich in einigen Wahllokalen künstliche Warteschlangen. Und als die Wahllokale schließen mussten, wurden Rufe laut, dass die „Staatsmacht die Wähler absichtlich daran hindere, ihr Wahlrecht wahrzunehmen.“  
„Gegen acht Uhr abends wurden wir darüber informiert, dass es in einigen Wahllokalen „Staus“ gab. Solche Warteschlangen wurden künstlich erzeugt. Es bildeten sich einfach riesige Warteschlangen aus Menschen, denen angeblich nicht gelungen war, ihre Stimmen abzugeben. Wir sollten etwas dagegen tun. Natalja Kotschanowa erhielt einen Anruf vom Staatsoberhaupt. Natürlich hat Natalja Iwanowna ihn darüber aufgeklärt“, erzählte Natalja Ejsmont.
„Ich sage: Alexander Grigorjewitsch, es gibt immer noch Warteschlangen vor den Wahllokalen. Laut Gesetz müssen wir um 20.00 Uhr schließen. Es gab alle Möglichkeiten, vom   Wahlrecht Gebrauch zu machen – sowohl an den Tagen der vorzeitigen Stimmabgabe als auch am Stichtag“, berichtete Natalja Kotschanowa über das Gespräch mit dem Staatschef. „Vielleicht sollten wir um 20.00 Uhr schließen und das war's. Alexander Grigorjewitsch sagte zu mir: Nein, wir werden die Öffnungszeiten verlängern, wir lassen die Menschen wählen. Dann sagte er: Ich versichere Ihnen, dass es in 20 Minuten keine Warteschlangen mehr geben wird. Ich habe sofort den Befehl gegeben: Lasst uns die Öffnungszeiten der Wahllokale verlängern, lasst die Leute wählen. Und siehe da: Die Warteschlangen verschwanden sofort.“

Am 9. August 2020 wurde die Arbeit von 33 Wahllokalen im ganzen Land blockiert. Dementsprechend wurden auch 33 Wahlkommissionen an ihrer Arbeit gehindert. Die Mitglieder dieser Kommissionen waren einem regelrechten psychologischen Angriff ausgesetzt. 
„Ein paar Wahllokale waren noch übrig. Und da habe ich mir gedacht: Ich gehe hin, ich werde auf jeden Fall sehen, was da los ist. In einer Schule sah ein noch Leute vor den Haupteingang stehen. Ich fragte: „Was ist los? Warum habt ihr nicht abgestimmt?“ - „Nun, wir konnten hier nicht wählen!“, kam die Antwort.  Ich kam herein, und da saßen diese armen Mitarbeiter der Wahlkommission. Alle waren einfach erschöpft. Es gab zwei Wahllokale in dieser Schule. Das eine war bereits geschlossen und es war niemand da. Und vor dem zweiten gab es eine riesige Warteschlange“, erzählt Natalja Kotschanowa. Die Warteschlangen bildeten sich aus einem einfachen Grund: Einige Leute blieben absichtlich bis zu zehn Minuten in den Wahlkabinen.                   
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