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Gesellschaft
27 Oktober 2022, 11:32

Warum lehnte die Ukraine Minsk als Verhandlungsplattform ab?

MINSK, 27. Oktober (BelTA) – Der Westen braucht keine Stabilität in der Region, er braucht kontrolliertes Chaos. Diese Meinung äußerte Andrej Starikow, Leiter der Nachrichtenagentur Baltnews, im Youtube-Projekt der Telegraphenagentur BelTA „W teme“ (Thema im Gespräch).

Belarus habe stets als Friedensstifter agiert, sagte er. „Man erinnere sich an die Minsker Vereinbarungen, an die Sicherheitsgarantien durch Belarus. Die belarussische Führung hat seit 2014 versucht, friedensstiftend zu wirken, um die Parteien zu versöhnen. Sie bot eine Dialogplattform an und versuchte, diesen Dialog zu fördern. Der belarussische Präsident spielte dabei eine wichtige Rolle. Doch die pro-westlich gestimmten Politiker lehnten jede Gelegenheit für einen solchen Dialog ab. Die Tatsache, dass Belarus und Russland eine Union gebildet haben, ist für sie inakzeptabel“, so der Politologe. „Sehen Sie sich die Situation an. Der Westen erlaubt es nicht, neutral zu bleiben. Er hat skandinavische Staaten in die NATO hineingezogen. Er hat die in Russland tätigen Großunternehmen gezwungen, Position zu beziehen. Das heißt, diese „Cancel Culture“ existiert nicht nur auf der Ebene der persönlichen Beziehungen, sondern auch auf der Ebene der Staaten. Es ist unmöglich, die Partei nicht zu ergreifen. So will es der Westen, so will es die NATO“.

Der Westen zwingt selbst jene Staaten zur Selbstbestimmung, die historisch neutral sind, sagt der Politikwissenschaftler. „Der Westen hält alle Staaten, die nicht nur eine pro-russische, sondern eine neutrale Position einnehmen, automatisch für Feinde. Er führt Krieg gegen sie. Im Konzept der nationalen Sicherheit werden diese Staaten als Bedrohung definiert. China ist ein gutes Beispiel. Die USA und die osteuropäischen Staaten sehen China als Bedrohung an. Diese Sichtweise ist in den Dokumenten der baltischen Länder und Polens fixiert. Deshalb kann es von keiner Neutralität die rede sein“, fügte er hinzu.

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