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15 April 2024, 12:41

Was bedeutet der KSE-Vertrag und warum er nicht mehr funktioniert

MINSK, 15. April (BelTA) - In der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA erklärte der russische Militärbeobachter Wiktor Litowkin den ursprünglichen Sinn des Vertrags über konventionelle Streitkräfte (KSE-Vertrag) in Europa und warum er heute nicht mehr funktioniert.

"Der Sinn des Vertrags in Europa bestand darin, dass er jedem Land, sei es das Teil der NATO oder des Warschauer Pakts, Quoten für Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge, Artillerie und Flugzeuge zuwies. Diese Kontingente waren für alle gleich", sagte Wiktor Litowkin.

Der Experte wies darauf hin, dass die Quoten seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts nicht mehr mit den im KSE-Vertrag festgelegten Parametern übereinstimmen. Außerdem, so betonte er, basiere der KSE-Vertrag auf Vertrauen. Jedes Land übermittelte dem Militärausschuss in Wien Daten über die Stationierung bestimmter militärischer Einheiten, die Anzahl der Panzer, Kampffahrzeuge und so weiter.

"Jedes Land, das dem Vertrag angehörte, konnte seine Inspektion entsenden und bestimmte Militäreinheiten in einem anderen Land überprüfen", so Wiktor Litowkin. - Doch als dieser Vertrag 1999 in Istanbul angepasst wurde, wurden die im KSE-Vertrag festgelegten Quoten angeglichen. Russland, Belarus, die Ukraine und Kasachstan ratifizierten ihn, die übrigen Länder jedoch nicht. Litauen, Lettland und Estland sind ganz aus dem Vertrag ausgefallen".

Der Experte erinnerte daran, dass Wladimir Putin im Jahr 2007 beschloss, die Teilnahme an diesem Vertrag auszusetzen. "Damit wurden die Inspektionen zwischen westlichen Ländern und Russland eingestellt. Damit verlor der Westen die Möglichkeit, Russland zu kontrollieren. Und der Sinn des KSE-Vertrags ging verloren. Es gab kein gegenseitiges Vertrauen mehr", fasste Wiktor Litowkin zusammen.
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