MINSK, 11. November (BelTA) – Die litauischen Behörden beabsichtigen, eine neue Anfrage an Belarus zu richten, um die Situation mit den an der belarussischen grenze stecken gebliebenen litauischen Lkws zu klären. Das sagte Leiter des Nationalen Zentrums für Krisenmanagement Litauens Vilmantas Vitkauskas gegenüber den litauischen Medien.
„Wir haben beschlossen, uns erneut an die belarussischen Behörden zu wenden, diesmal auf höherer Ebene, und zwar an den Vorsitzenden des staatlichen Grenzkomitees. Es geht uns um die Öffnung von zwei Grenzkontrollpunkten – Medininkai und Šalčininkai – und die Einrichtung eines Evakuierungskorridors in zwei Richtungen. Wir werden mit Ungeduld auf das Ergebnis warten“, sagte Vitkauskas am 10. November nach einer Beratung in der Regierung.
Darüber hinaus hat sich Litauen an die Europäische Kommission gewandt, um dieses Problem zu lösen. „Es ist notwendig, den Schaden zu bemessen und dann vielleicht im Namen der Europäischen Kommission zu verhandeln“, bemerkte Vitkauskas.
Er zeigte sich auch überzeugt, dass „diplomatische Maßnahmen ausreichen würden“, um die aktuelle Situation zu lösen. Er wies auch darauf hin, dass es für die Behörden in Vilnius wichtig sei, die genaue Anzahl der Lastkraftwagen zu klären, weil das vorher noch nicht getan worden sei.
Am 29. Oktober haben die litauischen Behörden die Straßengrenze zu Belarus für einen Monat geschlossen. Der Verkehr über den Kontrollpunkt Šalčininkai (Benjakoni) wurde vollständig eingestellt. Am Grenzkontrollpunkt Medininkai (Kamenny Log) gelten einige Ausnahmen und Einschränkungen.
Am 6. November wurde bekannt, dass sich Litauen nach der Grenzschließung an Belarus wenden wollte mit der Bitte, die Rückkehr litauischer Fahrzeuge auf das litauische Territorium zu erlauben. Am 10. November bestätigte Alexander Lukaschenko, dass Litauen seine Bitte an die Grenzeinheit in Lida und nicht an irgendeine offizielle belarussische Behörde gerichtet habe. Das sei entweder eine Bitte oder eine Forderung gewesen, die Grenze zu öffnen. Alexander Lukaschenko erklärte am selben Tag, dass Belarus bereit sei, die Grenze zu öffnen, und dass nicht Belarus diese Grenze geschlossen habe.
Das belarussische Außenministerium hat am 10. November erklärt, dass litauische Lastkraftwagen, die sich an Zufahrtsstraßen zu den Kontrollpunkten Kamenny Log und Benjakoni befinden, auf Anordnung des belarussischen Präsidenten aus Sicherheitsgründen auf bewachten Sonderparkplätzen abgestellt werden. LKW-Fahrer haben die Möglichkeit, das belarussische Territorium zu verlassen und nach Litauen zurückzukehren, indem sie die Lastwagen auf den erwähnten Parkplätzen lassen. Wer aus irgendwelchen Gründen Belarus nicht verlassen kann, bekommt in Belarus die notwendige Überbrückungshilfe.
Um eine organisierte Überführung von Fahrzeugen zu ermöglichen, wird die Ausreise litauischer Transportmittel an belarussischen Grenzkontrollpunkten ab 9.00 Uhr des 10. November vorübergehend ausgesetzt.
