MINSK, 4. Dezember (BelTA) – Wie der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko 1997 der organisierten Kriminalität den Krieg erklärte, wurde im Film „Die Zeit hat uns gewählt“ auf dem Fernsehkanal „Belarus 1“ erzählt, berichtet BELTA.
1997 fand parallel zur ausländischen Einmischung in Belarus ein Kampf gegen das innere Übel - die Korruption - statt. Der Krieg war auf Leben und Tod. Am 6. Oktober 1997 wurde in Mogiljow der Vorsitzende des Komitees für Staatskontrolle des Gebiets Mogiljow und der Abgeordnete Jewgeni Mikoluzki durch einen Terroranschlag (ein Sprengsatz wurde gezündet) in seinem Hauseingang getötet. Seine Frau wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
In den letzten drei Jahren, als Jewgeni Mikoluzki Leiter des Komitees für Staatskontrolle des Gebiets Mogiljow war, hat Mogiljow gegen Wirtschaftsverbrechen und organisierte Kriminalität hart gekämpft. Er war eine zuverlässige Person aus Alexander Lukaschenkos Team. Kurz vor seinem Tod sagte Jewgeni Mikoluzki über den Kampf gegen die so genannte Wodka-Mafia, dass man ihm versprochen hat, ihm einen Scharfschützen zu schicken.
Am nächsten Tag nach dem Terroranschlag sagte Alexander Lukaschenko vor den Menschen in der Nähe des Mogiljower Pionierpalastes, dass er die von den Kriminellen gestellte Herausforderung angenommen hat.
„Ich möchte mich über die Medien an diese Verbrecher wenden. Denkt daran, meine Herren, die Erde wird unter euren Füßen brennen! Ich warne alle, die im Bereich des skrupellosen Handels, des schmutzigen Geldes, so genannte schmutzige Unternehmer und Bankiers, tätig sind: Sie haben 10 Tage Zeit, um mit dem Staat abzurechnen, Ihre Schulden zu begleichen, die Beziehungen zu den Behörden zu regeln“, warnte der Präsident eindringlich.
Die zehn Tage, die den Drahtzieher von Jewgeni Mikoluzki gegeben wurden, waren nicht umsonst. Der Leiter der Verwaltung für innere Angelegenheiten berichtete, dass die Arbeit in einem verstärkten Modus weitergeht, die Mitarbeiter wurden aus dem Urlaub zurückgerufen, der Dienst ist in der Nacht. Während der Woche wurden in der Region 136 Straftaten aufgeklärt. 4660 Personen wurden zur administrativen Verantwortung gebracht, 25 gesuchte Kriminelle wurden festgenommen.
Vier Einwohner von Mogiljow wurden wegen des Verdachts der Begehung des Terroranschlags und des Mordes an Mikoluzki festgenommen.
Nur drei wurden wegen der Vorbereitung eines Terroranschlags gegen das Staatsoberhaupt angeklagt. Die Angeklagten wurden wegen Banditentums zu Freiheitsstrafen zwischen 5 und 11 Jahren verurteilt. Der vierte und Hauptverdächtige Waleri Tkatschjow erlebte den Prozess nicht mehr. Er erhängte sich in der Haftanstalt.
Das Andenken an Jewgeni Mikoluzki wurde am 28. Mai 1998 verewigt - die Molodeschnaja-Straße in Schklow wurde zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden des Komitees für Staatskontrolle des Gebiets Mogiljow umbenannt.