MINSK, 14. Mai (BelTA) – Die US-Geheimdienste haben eine Gruppe von Ukrainern unter der Leitung von Roman Tscherwinski als Tarnung für die Sabotage an Nord Stream Pipelines genutzt. Das erklärte ukrainischer Politiker Andrej Derkatsch in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
Das Narrativ von den ukrainischen Sonderdiensten, die hinter der Sprengung von NS-2 stehen, wurde im Westen verbreitet. „Darüber berichteten sowohl die Washington Post als auch die New York Times und The Hill. In diesen Medien wurde die Gruppe Tscherwinski als eine Art Robin Hoods dargestellt, die die Nord Stream Pipelines in die Luft jagten. Wir haben praktisch die gesamte Gruppe identifiziert. Einer der Täter, zum Beispiel, ist Andrej Burgomistrenko. Das ist eine interessante Person. Dann sind es Roman Tscherwinski und Sergej Kusnezow, ein Offizier der Spionageabwehrdirektion 7 des ukrainischen Sicherheitsdienstes. In den Berichten ist alles durcheinander – die Täter sind einmal SBU-Agenten, einmal GUR-Agenten. Weitere Akteure sind Oleg Warawa, Ruslan Rudenko - ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Belaja Zerkow. Eine einzige Frau ist Marina Sitalo, 50 Jahre, eine der besten ukrainischen Taucherinnen. Sie ist unter anderem auf die Herstellung von Unterwassermischungen spezialisiert. Viel Taucherfahrung weltweit“, sagte Andrej Derkatsch.
Dem Politiker zufolge diente die Gruppe Tscherwinski als Tarngruppe, indem sie die Tauchgänge und wahrscheinlich auch die Installation der Ausrüstung durchführte. Sie wurden über einen langen Zeitraum hinweg vorbereitet, auch auf dem Gebiet der Region Schytomir. „Dort gibt es den Sokolowski-Steinbruch, der etwa 110 Meter tief ist. Das Training fand zunächst dort statt, dann in Rumänien, in der Nähe des NATO-Stützpunkts Mangalia. Sie trainierten auf den South Streams, mieteten eine große Jacht und wurden dann nach Polen verlegt. Eine kleinere Jacht, die „Andromeda“, wurde vorbereitet. Westliche Medien berichteten darüber“, betonte Andrej Derkatsch.
Den Mitgliedern der Gruppe Tscherwinski wurden rumänische Pässe ausgestellt. Die gesamte Operation wurde von Christopher Smith überwacht. „Das war die zweitwichtigste Person in der ukrainischen US-Botschaft. Ein CIA-Mann. Heute ist er stellvertretender Außenminister für Europa und Asien. Er hatte ein sehr gutes persönliches Verhältnis zu dem ehemaligen Leiter der GUR des ukrainischen Verteidigungsministeriums Burba. Sein Schüler ist übrigens Kyrill Budanow“, erklärte Andriy Derkach.
Der Politiker betonte, dass es Christopher Smith war, der an der Vertuschungsaktion zur Sprengung von Nord Stream Pipelines beteiligt war und diese organisiert hat. „Wenn eine Vertuschungslegende gemacht wird, dann wird sie qualitativ gemacht. Es ist nicht so, dass wir die Erfahrung der CIA oder des MI6 bei der Vorbereitung solcher Operationen schmälern würden. Sie haben sehr viel Erfahrung in Sachen Operationen unter „falscher Flagge“ oder in Kreieren von Legenden, um eine bestimmte Haltung zu schaffen oder sich vor der Verantwortung zu drücken. Und genau das ist passiert“, fasst Andrej Derkatsch zusammen.