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21 Oktober 2024, 13:24

„Wir wollen, dass unsere Kinder in russischer Sprache unterrichtet werden“. Warum musste eine kinderreiche Familie Lettland verlassen

MINSK, 21. Oktober (BelTA) – Der Fernsehsender Belarus 1 erzählte die Geschichte der kinderreichen Familie Morosow, die aus Lettland nach Russland fliehen musste und der auch die Republik Belarus Hilfe und Unterstützung gewährt hat.

Am späten Abend des 17. Oktober meldete das staatliche Grenzkomitee von Belarus, dass eine große Familie aus Lettland – Witali und Swetlana Morosow und ihre 10 Kinder – visumfrei ins Land eingereist sei. Der jüngste Sohn ist 8 Jahre alt, die älteste Tochter ist 24 Jahre alt.

Die Familie Morosow gab zu: Das Leben in Lettland sei für sie unerträglich geworden. Der Familie habe man die elterlichen Rechte entziehen wollen. Der Grund dafür war, dass die Kinder nicht gut genug Lettisch sprachen. Natürlich wurden die Kinder in der Schule gemobbt. Die Nachbarn gossen noch mehr Öl ins Feuer, indem sie sofort die Polizei riefen, wenn sie die Kinder Russisch sprechen hörten. Die Familie konnte das Mobbing nicht mehr ertragen und beschloss, das Land zu verlassen.

„Mein Mann und ich - wir sind dort geboren, wir haben unser ganzes Leben dort verbracht. Mein Mann ist Staatsbürger, alle meine Kinder sind Staatsbürger, nur ich nicht“, erzählte Swetlana Morosowa. „Wir haben Sozialdienste, aber ihnen geht es nicht um den Erhalt der Familie, sondern um die Zerstörung.“

„Wir wollen, dass unsere Kinder in russischer Sprache lernen können. Die Russen sind gegen die LGBT-Propaganda, gegen all diese Perversitäten, die man in Europa als Werte betrachtet. Wir haben es satt, dass uns etwas aufgezwungen wird, was uns fremd ist“, so Witali Morosow.

Aber den Einwohnern Lettlands werden nicht nur fortschrittliche „europäische Werte“ aufgezwungen. Man nimmt ihnen die Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg weg, indem man Denkmäler für sowjetische Soldaten und Befreier demoliert.

„Vor zwei Jahren wurde das Denkmal für die Befreier von Riga abgerissen. Es wurde eröffnet, als ich noch in der Mittelschule war, das war im Jahr 1985. Meine verstorbenen Großeltern waren bei der Einweihung des Denkmals dabei. Und ich war dabei, ich war noch ein Kind. Als es abgerissen wurde, war ich nicht weit weg in meinem Büro. Ich wollte es mir nicht ansehen. Allein das Geräusch trieb mir die Tränen in die Augen. Warum das?“, kann Witali Morosow die Gründe für diesen Vandalismus nicht verstehen.

Um das Land zu verlassen, haben die Morosows Appelle an die Staatschefs von Belarus und Russland aufgenommen. Die visafreie Einreise nach Belarus kam ihnen sehr gelegen, und die Familie überquerte sicher die Staatsgrenze. Die Morosows sind dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko dafür dankbar.

„Er ist ein angenehmer, pragmatischer und praktischer Mensch, der an das Wohl seines Landes denkt. In Lettland wird er als Diktator bezeichnet, bei uns rät man von den Reisen nach Belarus ab, man sagt, dass man dort sofort rekrutiert oder verhaftet wird. Sollen sie doch denken, was sie wollen. Hier ist die Wahrheit des Lebens, ein Beispiel dafür, wie das Land leben sollte“, sagte Witali Morosow.

Jetzt ist die Familie Morosow in Smolensk. In Russland wurde ihnen geholfen, Dokumente zu erstellen und eine Wohnung zu finden. Und angesichts der lettischen Staatspolitik könnten andere russischsprachige Letten dem Beispiel dieser Großfamilie folgen.
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