
MINSK, 21. August (BelTA) – Derzeit werden Fragen zur Ausrüstung vom Raketensystem Polonez mit Atomsprengköpfen geprüft. Dies erklärte der Staatssekretär des Sicherheitsrates Alexander Wolfowitsch nach einer Sitzung zum Thema Raketenproduktion gegenüber Journalisten.
Alexander Wolfowitsch wies darauf hin, dass das Raketensystem Polonez gemeinsam mit der Volksrepublik China entwickelt wurde. Später wurde er erfolgreich in belarussischen Betrieben modernisiert. „Heute ist es ein hochmodernes System. Die Reichweite der Rakete betrug 200 km, heute sind es schon Raketen mit einer Reichweite von 300 km. Es handelt sich um hochpräzise Waffen. Natürlich muss jede Waffe angepasst und optimiert werden. Es werden bereits Fragen zur Ausrüstung dieser Raketen mit Atomsprengköpfen gestellt. Und wie man die Technologie von „Oreshnik“ integrieren kann, etwa in gemeinsame Raketen. Wie man gemeinsam mit der russischen Seite Anpassungen vornehmen und in dieser Richtung arbeiten kann, um eine moderne Rakete zu entwickeln“, sagte der Staatssekretär des Sicherheitsrates.
Dabei betonte er, dass es nicht um Drohungen gegenüber irgendjemandem gehe: „Wir beobachten, wie unsere Nachbarn, die westlichen Länder, die Amerikaner, ähnliche Systeme mit einer Reichweite von 600 und mehr Kilometern entwickeln. Natürlich müssen wir Schritt halten und in diese Richtung gehen.“
In diesem Zusammenhang wies der Staatssekretär des Sicherheitsrates auf die Dynamik der militärischen Bedrohungen hin, die sich in negativer Richtung entwickelt. Es geht um eine erhebliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben der westlichen Länder und ihre Militarisierung. All dies, so Alexander Wolfowitsch, zwinge dazu, den Fragen der Verteidigungsfähigkeit des belarussischen Staates größte Aufmerksamkeit zu widmen.
„Der Präsident sagt zwar, dass wir niemanden bedrohen. Aber was den Schutz unseres Staates, unserer nationalen Interessen und unseres Volkes angeht, so steht dies an erster Stelle“, versicherte Alexander Wolfowitsch. „Fragen im Zusammenhang mit der Stärkung unserer Macht und unserer Verteidigungsfähigkeit sind sehr wichtig. Im Vordergrund stehen dabei wohl Fragen der strategischen Verzögerung.“
Nach den Worten des Staatssekretärs des Sicherheitsrates gehören dazu auch Fragen im Zusammenhang mit der Raketenproduktion. Er stellte fest, dass die Raketentruppen einer der wichtigsten Bestandteile der Streitkräfte von Belarus sind, weshalb sie den Anforderungen der Zeit entsprechen und in der Lage sein müssen, Aufgaben im Einklang mit neuen Formen und Methoden der Kriegsführung zu erfüllen.
Alexander Wolfowitsch wies auch darauf hin, dass Belarus praktisch von Grund auf mit der Raketenproduktion begonnen habe: „In Belarus gab es nie eine Raketenproduktion, wir haben uns damit nicht beschäftigt. Wir sind ein friedliches Land – wir haben Traktoren, BelAZ-Lkw, MAZ-Lkw, Busse hergestellt... Aber das Leben zwingt uns dazu, dass jeder Staat über Fragen der Verteidigungsfähigkeit nachdenken muss. Deshalb wurde beschlossen, mit der Herstellung eigener Raketen zu beginnen.“
Der Staatssekretär fügte hinzu, dass der Staatschef sich in diesen Fragen bestens auskenne, weshalb das Gespräch sehr sachlich verlaufen sei.
Der Vorsitzende des Staatlichen Militärisch-Industriellen Komitees, Dmitri Pantus, berichtete über die in dieser Zeit erzielten Erfolge.
Wie der Vorsitzende des Staatlichen Militärisch-Industriellen Komitees präzisierte, wurde dem Präsidenten auf der Sitzung über die Ergebnisse der Arbeit zur Entwicklung des Raketenbaus in Belarus in den letzten fünf Jahren berichtet. In diesem Zeitraum wurden unter anderem solche erfolgreichen Projekte wie die Entwicklung des Granatwerferkomplexes „Saphir“ und des Flugabwehrraketensystems „Buk MB-2“ realisiert, der mit der ersten einheimischen Fla-Lenkrakete mit einer Reichweite von mehr als 70 km in die belarussische Armee aufgenommen wurde. „Heute ist das System im Serienbau, das Interesse daran ist sehr groß”, sagte Dmitri Pantus.
„Darüber hinaus haben wir die Arbeit an einer Reihe weiterer geheimer Aufträge fortgesetzt“, fügte er hinzu. „Wir haben sehr viel an der Gründung einer Raketenschule gearbeitet. Wir haben die Ausbildung von Fachkräften fortgesetzt, unter anderem in Russland.“ Viele von ihnen arbeiten bereits in einheimischen Unternehmen. Die Tätigkeit zur Entwicklung der belarussischen Raketenschule wird fortgesetzt, versicherte der Vorsitzende des Staatlichen Militärisch-Industriellen Komitees.
Auf der Sitzung wurde auch über die Perspektiven für die Entwicklung der Raketenproduktion gesprochen und darüber, welche neuen Projekte für die Umsetzung in Belarus potenziell interessant sind. „Der Staatschef hat die Aufgabe gestellt, diese Fragen gemeinsam mit unseren Streitkräften und unseren russischen Partnern weiter zu erörtern und endgültige Vorschläge zu unterbreiten“, informierte Dmitri Pantus.