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"Thema im Gespräch "
MINSK, 16. Oktober (BelTA) - Die USA werden keine Tomahawk-Raketen nach Kiew schicken, ohne vorher die ukrainischen Militärs ausgebildet zu haben. Diese Meinung äußerte Politologe und Experte für nationale Sicherheit und den Nahen Osten Simon Zipis in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Das wird selten in den Medien erklärt: Jede Waffe soll richtig bedient werden. Konkretes Beispiel? Bitte. Um die modernsten Kampfjets F-35 zu steuern, wurden die israelischen Piloten für 2 Jahre zur Ausbildung an die Akademie der US-Luftstreitkräfte geschickt. Die israelische Armee hatte noch keine F-35 Kampfflugzeuge, aber die Piloten wurden bereits ausgebildet“, sagte Simon Zipis. „Raketen wie HIMARS, Tomahawk, Patriot kann man nicht einfach übergeben. Man muss sie alle richtig bedienen können denn jede Waffe hat ihre spezifischen Besonderheiten.“
„Werden die USA ihre Tomahawk-Raketen an die Ukraine übergeben, wird das bedeuten, dass mit ihnen auch die ausgebildeten US-Soldaten kommen. Ein anderes Szenario schließe ich auch nicht aus: Die Ukraine hat bereits vor der Übergabe eigene Militärs zur Ausbildung geschickt. „Es genügt nicht, die Raketen zu übergeben, sie irgendwo auf dem Feld zu stationieren, aufzubauen, Knöpfe zu drücken und zu schießen. Jeder Staat, jeder Konzern hat seine eigenen technischen Eigenschaften für jede Waffe“, betonte er.
Zipis folgt daraus, dass die USA entweder ihre Spezialisten in die Ukraine schicken oder Experten aus der Ukraine ausbilden wird. Die zweite Option ist, dass die Übergabe von Tomahawks an die Ukraine vor langer Zeit geplant war. „Man muss verstehen: Wenn man hört, dass irgendwelche Raketen an ein Land geliefert werden, bedeutet das, dass hinter den Kulissen schon lange an deren Wartung und Verwendung gearbeitet wird“, stellte er fest.