
MINSK, 14. Oktober (BelTA) – Die Zahl der Cyberverbrechen ist in Belarus ist um 11 Prozent gesunken. Darüber erzählte Vizeleiter der Abteilung Cyberkriminalität des Innenministeriums, Alexander Ringewitsch, im Pressezentrum der Telegraphenagentur BelTA.
„In den 9 Monaten 2025 wurden in Belarus etwa 13,5 Tausend Cyberdelikte registriert. Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 11 Prozent weniger. Dabei machen Diebstahl, Betrug und Erpressung 96 Prozent alles Verbrechen aus. Nur 4 Prozent aller Fälle sind mit unbefugtem Zugriff auf Computerinformationen, falschen Gefahrenmeldungen und anderen Delikten verbunden“, sagte Alexander Ringewitsch.

Seit anderthalb Jahren ist in Belarus der Erlass Nr. 269 in Kraft. Er richtet sich gegen Cyberangriffe auf Banken. Er ermöglicht eine reibungslose Kommunikation zwischen Bürgern, der Polizei und den Banken und erlaubt ein zügiges Reagieren auf Betrugsdelikte im Bankensektor. Auf diese Weise können wirksame Maßnahmen ergriffen, um bereits gestohlenes Geld von Bürgern zu bewahren.
Alexander Ringewitsch wies darauf hin, dass Belarus der einzige GUS-Staat ist, wo die Zahl der Cyberdelikte zurückgegangen ist. Gleichzeitig ist ihr Anteil an der Gesamtzahl der Straftaten gewachsen und beträgt derzeit 29%. „Fast ein Drittel der Verbrechen in Belarus ist mit Betrug verbunden. Dabei ist die Zahl der schweren Straftaten, bei denen Bürger in beträchtlichem Ausmaß geschädigt werden, gestiegen, wenn auch nur geringfügig. Nach 9 Monaten liegt ihre Zahl bei 2,1 Tausend Verbrechen“, betonte der stellvertretende Abteilungsleiter.

Im Laufe des Jahres kann sich die Situation schnell ändern, denn oft sind Betrugsdelikte saisonal bedingt. So waren im September dieses Jahres 45 Prozent aller Cyberverbrechen Anrufer-Betrugsdelikte. Die Anrufer handeln oft sehr raffiniert und greifen selten zu den gleichen Mustern.
„Das Hauptziel unserer Arbeit besteht darin, den Bürgern kritisches Denken und Handeln anzuerziehen. Die Bürger sollen lernen, die Information zu analysieren und richtig einzuordnen. Nur so kann man sich vor solchen Betrügern schützen“, bemerkte Alexander Ringewitsch.
Ein neues Problem stellen Betrugsdelikte dar, bei denen NFC-Technologie und Tokenisierung von Bankenzahlungskarten verwendet werden. Die Menschen zahlen in den Geschäften nicht in bar, sondern nutzen allerlei mobile Apps auf ihren Handys. Die Betrüger setzen Virenprogramme ein und zwingen das Opfer unter falschem Vorwand dazu, bestimmte Apps auf ihre Handys zu installieren. Auf diese Weise werden Informationen geklaut, ebenso wie Bankinformationen und Geld auf dem Bankkonto.
Die zweithäufigste Betrugsmethode ist mit Online-Käufen verbunden. Solche Verbrechen haben auch einen Saisoncharakter. Am Vorabend großer Feiertage werden falsche Accounts von Internet-Shops geschaffen. Kurz vor Silvester fallen viele Bürger darauf rein, dass sie Tannenbäume oder Weihnachtsschmuck auf solchen „Online-Plattformen“ vorbestellen, ohne dabei zu merken, das das betrügerische Webseiten sind.