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06 Dezember 2025, 16:18

Zukunft der Kernenergie: Was der dritte Block des KKW für Belaruss bedeutet - Expertenmeinung

MINSK, 6. Dezember (BelTA) - Die Kernenergie erlebt derzeit eine Renaissance und ist ein globaler Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Auch Belarus ist von diesem Trend nicht verschont geblieben, wo der Bau eines dritten Blocks des belarussischen Kernkraftwerks geplant ist. Diese Ansicht äußerte der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Georgi Griz in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.

„Kernenergie ist ein globaler Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Viele sagen, dass die Kernenergie weltweit eine Renaissance erlebt. Dabei galt sie noch vor 10–20 Jahren als umweltschädliche Energie. Doch auch im Westen hat sich die Vernunft durchgesetzt. Dort wurde die Kernenergie offiziell in grüne Energie umgewandelt“, so Georgi Griz.

Der Wirtschaftswissenschaftler merkte an, dass der Trend zur Entwicklung friedlicher Kernenergie auch an Belarus nicht vorbeigegangen sei, wie die Pläne zum Bau eines dritten Blocks im belarussischen KKW belegten. „Wir verfügen über einen recht großen Realwirtschaftssektor, der erhebliche Instandhaltungskosten verursacht. Daher war das Projekt des belarussischen Kernkraftwerks stets ein wichtiges Thema“, betonte er.

Georgi Griz erinnerte daran, dass bereits zu Sowjetzeiten der Bau eines Kernkraftwerks auf dem Gelände eines Wärmekraftwerks bei Minsk geplant war: „Es gab also historische Voraussetzungen für den Bau des belarussischen Kernkraftwerks.“

Nach dem Bau des KKW habe Belarus nicht nur Kernenergie gewonnen, sondern auch neue wissenschaftliche Kompetenzen entwickelt, so der Experte. Ein neuer Block im bestehenden Kraftwerk werde eine Erweiterung der Belegschaft und die Schaffung zusätzlicher Energiekapazitäten ermöglichen.

„Das entspricht 3.000 Fachkräften, die wir vorher nicht hatten. Sie betreuen jetzt das belarussische Kernkraftwerk. Für den dritten Block werden voraussichtlich weitere 1.000 Fachkräfte benötigt. Rund 70 % von ihnen werden an belarussischen Universitäten ausgebildet. Wir haben nicht nur einen Pool an Fachkräften geschaffen, sondern auch eine Fakultät für deren Ausbildung“, betonte der Wirtschaftswissenschaftler.

Laut Georgi Griz hat Belarus mit dem Bau des belarussischen KKW den Grundstein für ein fünftes oder sogar sechstes technologisches Paradigma gelegt. Daher, so der Experte abschließend, seien die Pläne zum Bau eines dritten Blocks eine logische Fortsetzung dieser Politik und ein Indiz dafür, dass der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko langfristig an der Entwicklung solcher Projekte arbeite.
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