Projekte
Staatsorgane
flag Samstag, 27 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Sport
18 November 2022, 16:09

Schepel: Aussetzung der IPC-Mitgliedschaft von Belarus ist unberechtigt

MINSK, 18. November (BelTA) – Der Beschluss, die Mitgliedschaft von Belarus im Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) auszusetzen, ist unbegründet, weshalb die belarussische Seite beabsichtigt, Berufung einzulegen. Das hat Oleg Schepel, der Vorsitzende des paralympischen Komitees von Belarus, gegenüber BELTA mitgeteilt.

Dem IPC gehören heute 184 Organisationen. Das sind nationale und regionalen Komitees sowie verschiedene Sportverbände. Diese Woche stimmten bei der außerordentlichen IPC-Generalversammlung in Berlin 54 Mitglieder für den Ausschluss von Belarussen, 45 stimmten dagegen und 18 enthielten sich der Stimme. Darüber hinaus ist anzumerken, dass vor der Abstimmung viele in der „korrekten“ Stimmabgabe unterrichtet wurden. Insbesondere den Vertretern Lateinamerikas wurde finanzielle Unterstützung zugesagt, falls die "Wünsche" der IPC-Führung erfüllt würden. Darüber hinaus machten Vertreter vieler westeuropäischer Länder sowie der USA und Kanadas hinter den Kulissen praktisch keinen Hehl daraus, dass sie den Auftrag ihrer Politiker, die Belarussen und Russen zu verdrängen, quasi erfüllten. Außerdem konnten Delegationen vieler postsowjetischen Länder sowie aus asiatischen Ländern, insbesondere aus dem Iran, nicht in die deutsche Hauptstadt kommen, weil sie keine Einreisevisa erhalten hatten. Was ist das für eine Demokratie, wenn alle Gesetze in eklatanter Weise verletzt werden, sagte Oleg Schepel.

Er betonte auch, dass die belarussische Seite konkretes Material vorbereitet hat, um zu beweisen, dass unser Land in keinem Punkt gegen die neue IPC-Satzung, die bereits vor sechs Monaten beschlossen war, verstoßen hatte. Auf der Generalversammlung wurden sie an ausländische Kollegen und die IPC-Verwaltung übermittelt. "Dennoch wurde alles getan, um den Beschluss über den Ausschluss von Belarus und Russland aus der globalen paralympischen Familie zu fassen", so Oleg Schepel. Darüber hinaus beabsichtigt das IPC in diesen Tagen eine erneute Änderung in seinem Statut vorzunehmen. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Exekutivkomitee in Zukunft Athleten und Trainer sowie ganze Mannschaften ohne Angabe von Gründen suspendieren darf.

Das IPC hat seinen Sitz in Bonn, und das Paralympische Komitee von Belarus bereitet sich bereits darauf vor, bei einem Gericht in Deutschland eine Klage wegen Verstöße einzureichen. Nach deutschem Recht darf niemand wegen seiner Abstammung, Sprache und politischen Anschauungen in der Bundesrepublik Deutschland diskriminiert werden. Es ist sinnlos, den Schiedsgerichtshof für Sport (CAS) in Lausanne anzurufen, da er in der Regel nicht gegen die Position des Internationalen Olympischen Komitees einstellt, so Oleg Schepel.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus