MINSK, 7. Juni (BelTA) – Auf der Plenarsitzung des belarussisch-aserbaidschanischen Wirtschaftsforums erzählte Vizepremierminister der Republik Belarus Igor Petrischenko darüber, in welchen Bereichen die Staaten ihre Zusammenarbeit ausbauen werden. Dazu gehören die industrielle Kooperation, der Bau eines Multi-Marken-Service-Zentrums für belarussische Technik, Ausbildung aserbaidschanischer Fachkräfte in Belarus und vieles andere mehr.
„Aserbaidschan ist auf dem Forum nicht nur durch seine besten Fachleute vertreten. Das sind die treuesten Freunde unseres Landes“, sagte Igor Petrischenko. „In diesem Saal befinden sich mehr als 40 aserbaidschanische Unternehmen, die daran interessiert sind, sowohl ihre eigenen Produkte auf dem belarussischen Markt zu präsentieren als auch belarussische Waren zu importieren. Darüber haben wir im Rahmen der belarussisch-aserbaidschanischen Kommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen. Wir haben diese Fragen auch während des Treffens der Premierminister ausführlich behandelt. Wir haben konkrete Projekte und Ansätze ausgearbeitet, um den Handelsumsatz deutlich zu steigern“, sagte der stellvertretende Premierminister.
Auf belarussischer Seite nehmen am Forum mehr als 100 Unternehmen und Organisationen teil. Sie sind in folgenden Bereichen angesiedelt: Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Maschinenbau, Metallurgie, Holzverarbeitung, Bauwesen und Baustoffherstellung, chemische, pharmazeutische und Leichtindustrie sowie Groß- und Einzelhandel.
„Die geopolitischen Gegebenheiten verändern die Konjunktur der Weltrohstoffmärkte rapide und eröffnen uns ständig neue Möglichkeiten in den verschiedensten Bereichen der Zusammenarbeit. Das jüngste Treffen der Präsidenten von Belarus und Aserbaidschan in Baku hat bestätigt, dass sich unsere strategische Partnerschaft weiter verstärken wird. Die konstruktiven und fruchtbaren Gespräche zwischen den Staatsoberhäuptern und Leitern staatlicher Behörden führten zum Abschluss neuer gemeinsamer Projekte. Die Präsidenten von Belarus und Aserbaidschan haben uns anspruchsvolle, aber erreichbare Aufgaben gestellt“, betonte Igor Petrischenko. „Wir müssen die Produktionskooperation ernsthaft ausbauen. Neben Traktoren werden wir in Aserbaidschan Kommunaltechnik, Feuerwehrtechnik und andere Geräte bauen sowie belarussische Aufzüge montieren. Wir werden ein Mehrmarken-Servicezentrum für belarussische Fahrzeuge errichten. Wir werden Aserbaidschan in Puncto Fortbildung von Fachkräften unterstützen. Gestern haben wir dieses Thema ausführlich erörtert und den Algorithmus für weitere Aktionen festgelegt.“
Darüber hinaus planen Belarus und Aserbaidschan eine gemeinsame Produktion von Medikamenten und Tierarzneimitteln sowie die Produktion von Mischdüngern aus aserbaidschanischem Stickstoff und belarussischem Kalium. „Belarus wird zur Wiederbelebung von Karabach beitragen. Eines unserer Hauptprojekte wird die Schaffung einer komplexen modernen Agrarstadt im Bezirk Aghdam sein, die die Produktion und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, den Bau von Wohnungen und sozialen Einrichtungen für die Arbeiter dieses Agrarkomplexes und ihre Familien umfasst. Wir planen, das Konzept für dieses komplexe Projekt im November dieses Jahres in Baku vorzustellen“, sagte Igor Petrischenko.
Der stellvertretende Premierminister fügte hinzu, dass die rasche Organisation des heutigen repräsentativen Wirtschaftsforums einige Wochen nach dem Staatsbesuch des belarussischen Präsidenten in Aserbaidschan zur rechtzeitigen und vollständigen Umsetzung der Vereinbarungen auf höchster Ebene beitragen wird. „Unsere Staatsoberhäupter haben uns die konkrete Aufgabe gestellt, einen gegenseitigen Handelsumsatz von 1 Milliarde Dollar zu erreichen. Wir werden gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten und uns bemühen, unseren Handel gegenseitig ausgeglichen zu gestalten.
Wir begrüßen die verstärkte Präsenz aserbaidschanischer Waren auf dem belarussischen Verbrauchermarkt. Der Import von Obst und Gemüse, Nüssen, Olivenöl und polymeren Rohstoffen aus Aserbaidschan hat es uns ermöglicht, den Import dieser Waren aus unfreundlich gesinnten Staaten teilweise zu ersetzen. Wir werden weiterhin die Initiative unserer aserbaidschanischen Freunde im Handel und bei der Beteiligung an großen Investitionsprojekten unterstützen“, versicherte der stellvertretende Premierminister.
„Ich bin davon überzeugt, dass das heutige Wirtschaftsforum dazu führt, dass wir Kontakte knüpfen und verlässliche Partner finden werden“, fasste er zusammen.
Minsk ist zu einem Treffpunkt für Geschäftskreise aus Belarus und Aserbaidschan geworden. Während des offiziellen Besuchs des stellvertretenden Premierministers von Aserbaidschan Ali Javad oglu Ahmedov in Belarus und der Arbeit der zwischenstaatlichen belarussisch-aserbaidschanischen Kommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit finden das belarussisch-aserbaidschanische Wirtschaftsforum und B2B-Gespräche statt. Das Forum wird sich mit Fragen der Interaktion befassen. Im Anschluss an die Plenarsitzung finden B2B-Gespräche statt, bei denen Vertreter belarussischer Unternehmen Kontakte mit den Leitern von 43 aserbaidschanischen Unternehmen knüpfen können, die an einer Zusammenarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Bauwesen, Möbelproduktion, Leichtindustrie und Pharmazie interessiert sind. Mehr als 150 Vertreter der belarussischen Wirtschaft haben ihre Teilnahme an den Gesprächen zugesagt, was ein großes Interesse an der Stärkung und Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zu Aserbaidschan beweist.