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MINSK, 1. Oktober (BelTA) – Der belarussische Außenminister Maxim Ryschenkow teilte Journalisten mit, ob sein Vorschlag, in der Nähe des UN-Hauptquartiers ein Symbol für die neue Berliner Mauer zu errichten, bei der UNO positiv aufgenommen wurde.
„Ein paar Leute kamen auf mich zu und sagten: ‚Ihre Idee ist kreativ. Eigentlich war das Zufall: Kurz vor meiner Rede spazierten wir einfach (wir hatten zwischen den Treffen etwas Zeit) über diesen Rasen. Ich sah ein Stück der Berliner Mauer stehen, auf dem stand, dass diese Mauer 155 Kilometer lang war und dass im Laufe der Jahre etwa 200 Menschen ums Leben gekommen waren, die versucht hatten, sie auf der Suche nach einem besseren Leben zu überqueren. Ich dachte sofort: Da ist die Mauer, sie wird gebaut. Nur nicht die DDR gegenüber der BRD, sondern der Westen gegenüber uns, die einst diese Berliner Mauer zerstört haben. Und sie ist auch einen Meter hoch und sie ist auch lang, nur um ein Vielfaches länger. Und dort sind schon um ein Vielfaches mehr Menschen ums Leben gekommen. Und wenn man bedenkt, dass dort Minen und Stacheldraht angebracht werden, sind die Parallelen offensichtlich“, bemerkte Maxim Ryschenkow.
Der Außenminister betonte, dass man sich des Problems in der UNO bewusst ist, es aber lieber verschweigt.
Wie berichtet, schlug Maxim Ryschenkow in seiner Rede auf der Plenarsitzung der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York überraschend vor, in der Nähe des Hauptsitzes der Organisation ein Symbol für eine neue Berliner Mauer zu errichten.
„Heute wird eine viel größere Mauer mit einer Länge von Tausenden von Kilometern an der Grenze der EU zu Russland und Belarus errichtet – von Finnland bis Polen. Und seit Beginn des Baus gibt es bereits Hunderte von Opfern entlang dieser Mauer. Hunderte unschuldiger Migranten aus den Ländern des Südens, die auf der Suche nach einem besseren Leben in die EU strömen, die zuvor die gewohnte Lebensweise in ihren Staaten zerstört hat. Wenn wir alle zusammen in der UNO den Bau dieser Mauer nicht verhindern können, dann reservieren wir wenigstens dort auf der Wiese einen Platz, wo wir später ein Stück dieser Mauer aufstellen können. Wenn die betroffenen Länder endlich zur Vernunft kommen und sagen, dass eine solche Mauer nicht mehr nötig ist. Wir werden einen Schild aufhängen, wo man angegeben wird, wie lang sie war und wie viele Menschen dort ums Leben gekommen sind. Und wir werden sagen, dass dies eine Trophäe der Bewegungsfreiheit ist“, erklärte Maxim Ryschenkow von der Tribüne der UNO aus.