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01 Oktober 2025, 13:03

Ryschenkow: Wenn der Westen keine Möglichkeit findet, sich in die Architektur der neuen Welt zu integrieren, wird er verlieren 

MINSK, 1. Oktober (BelTA) – Wenn der Westen keine Möglichkeit findet, sich in die Architektur der neuen Welt zu integrieren, wird er als Verlierer da stehen. Das sagte Außenminister Maxim Ryschenkow heute vor Journalisten.

„Hört man, was die Vertreter verschiedener Staaten von der UN-Tribüne gesagt haben, so scheint auf den ersten Blick der Inhalt bei allen gleich zu sein“, sagte Maxim Ryschenkow. „Geht man jedoch ins Detail, so sieht man Nuancen.“ Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó habe zum Beispiel in seiner Rede betont, dass die Welt heute zu zwei oder mehreren Machtpolen zurückkehren möchte. Auch der Außenminister von Belarus halte an dieser Position fest.

„Die westlichen Staaten wollen ihre Dominanz und ihr Diktat nicht aufgeben. Sie haben in den letzten Jahren diese Hauptinstrumente benutzt, um ihre Politik durchzusetzen. Aber die Staaten des Globalen Süden, wo auch unser Land hingehört, also die Globale Mehrheit will etwas anderes. Wir wollen, dass unsere Rechte und unsere Interessen respektiert werden. Wir wollen, dass unsere Völker respektiert werden, genauso wie der Weg, den wir eingeschlagen haben und der von der Nation unterstützt wurde. Wir wollen Respekt auf der internationalen Bühne gegenüber dem Staatschef, den unser Land gewählt hat. Wir wollen, dass unsere Traditionen, Werte respektiert werden. In allen Ansätzen, die von den Vereinten Nationen angenommen wurden. Sie müssen alle respektiert werden. Aber irgendwie will der Westen diese Grundsätze der UN-Charta nicht wahrnehmen. Man respektiert weder die Gleichheit der Völker noch den gewählten Entwicklungsweg. Und selbst wenn die Länder einen gemeinsamen Nenner vor Augen haben, sind die Ziele und ihre Erreichung völlig unterschiedlich“, sagte Maxim Ryschenkow.

Der Minister erinnerte daran, wie die europäischen Länder seinerzeit Kolonialpolitik in Afrika betrieben, Ressourcen weggenommen und damit argumentiert haben, dass der Kontinent aufgrund seiner geringen Entwicklung nicht berechtigt ist, über seinen Reichtum zu verfügen. Das heißt, die Europäer glaubten, sie hätten das Recht, nach Afrika zu kommen und alles zu holen, was sie wollten.

„Heute sieht es gleich aus, nur wird das auf eine andere Art und Weise gemacht. Aber die neue Mehrheit ist anders. Und wenn der Westen keine Möglichkeit findet, sich in diese neue Welt zu integrieren, in eine Welt, wo die Globale Mehrheit eine immer größere Rolle spielt, so wird der Westen eine Niederlage erleiden“, so der Minister.

Der Leiter des belarussischen Außenministeriums ist überzeugt, dass die politischen Führer der Welt ihre privaten Interessen vergessen müssen. Er erinnerte daran, wie Donald Trump in seiner Rede die Klimaagenda der EU kritisierte. Danach waren die Auftritte europäischer Redner sofort „geschrumpft“.

„Man muss sehr umfassend auf das gesamte Volumen der miteinander verbundenen Fragen schauen, von denen das Schicksal der Menschheit abhängt. Dies ist vor allem ein Appell an die Mitgliedsländer der Europäischen Union. Sie müssen versuchen, ihre Überlegenheitstheorie aufzugeben: „Wir wissen alles besser, wir können alles besser, ihr sollt alles so tun wie wir. Eure Demokratie soll so sein, eure Wirtschaft soll so sein. Ihr sollt eine grüne Agenda haben.“ Tatsächlich passiert Folgendes: man versucht, der ganzen Welt das aufzudrängen, was dieses kleine Stück Land will. Die Europäische Union ist schließlich sehr klein“, stellte Maxim Ryschenkow fest.

„Tatsächlich versteht dieses Stück Land, das heute weder Ressourcen noch Territorium noch nationale Einheit hat, überhaupt nicht, dass es in einer tiefen Krise steckt. Es versteht nicht, dass die internationalen Projekte heute verbinden und nicht treffen sollen. China versteht das. Daher sind in China alle Initiativen auf der Idee einer globalen Verwaltung, die auf gegenseitigem Respekt, Wahrung der Menschenrechte, Achtung der individuellen Eigenschaften und Traditionen basiert,“ sagte der belarussische Diplomat. „Die ganze Welt ist ein Architekturwerk, wo alles miteinander verbunden ist. Alles hängt zusammen. Die einzige Lösung lautet: miteinander sprechen und Vereinbarungen treffen. Sonst werden diejenigen, die heute zu Gesprächen nicht bereit sind, von der Geschichte selbst ein wenig zur Seite geschubst.“
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