MINSK, 29. Mai (BelTA) – Die Staaten sollten sich darum bemühen, keine Sanktionen zu verhängen, sondern zu kooperieren. Das erklärte der ungarische Außen- und Außenhandelsminister Peter Szijjarto nach der Sitzung der zwischenstaatlichen belarussisch-ungarischen Kommission für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Minsk.
Der ungarische Außenminister bedauerte, dass die Weltgemeinschaft heute in Blöcke gespalten ist. Die Sanktionen verstärken nur die Konfrontation zwischen den Ländern. „Das ist nicht in unserem Interesse. Wir wollen, dass sich die Welt in Richtung Einigung und internationale Zusammenarbeit entwickelt. Wir glauben, dass es weniger Sanktionen und so viel Zusammenarbeit wie möglich geben sollte. Deshalb streben wir in allen Bereichen, die nicht durch Sanktionen belastet sind, eine Zusammenarbeit mit Belarus an. Und das ist keine politische Aussage, sondern eine Notwendigkeit“, sagte Peter Szijjarto.
Seiner Meinung nach wird dies auch durch das große belarussisch-ungarische Wirtschaftsforum in Minsk bestätigt. Mehr als 20 Leiter ungarischer Unternehmen sind nach Belarus gekommen. Sie diskutieren mit den belarussischen Partnern vor allem über die Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und der Pharmazie.
Der Außenminister erwartet auch, dass Belarus Ungarn weiterhin bei Öllieferungen unterstützen wird. „80 Prozent der ungarischen Ölimporte kommen über Belarus. Wir danken Belarus, dass es den Transit ermöglicht. Ohne die Druschba-Pipeline ist eine sichere Versorgung Ungarns mit Öl nicht möglich. Und zwar nicht aus politischen Gründen: Es gibt keine andere Pipeline, über die Ungarn Öl transportieren könnte. Kroatien hat die Transitgebühren um das Fünffache erhöht, deshalb transportieren wird das Öl lieber über Belarus“, erklärte er.
Ein weiterer vielversprechender Bereich der Zusammenarbeit zwischen Belarus und Ungarn ist die Kernenergie. Der Minister geht davon aus, dass belarussische Fachleute am Bau von Kernkraftwerken in Ungarn beteiligt werden können.