MINSK, 7. November (BelTA) – Belarus ist bereit, die Vereinigten Staaten bei der Herstellung von Frieden und Harmonie in Europa zu unterstützen. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gegenüber Journalisten bei seinem Besuch der dritten Meisterschaft im Holzhacken.
Über die Ergebnisse der US-Präsidentenwahl
„Trump ist natürlich ein Power-Mensch. Unabhängig davon, was ich von ihm halte, er zieht sein Ding sehr gut durch. Er wurde angeschossen, unter Druck gesetzt, man wollte ihn ins Gefängnis stecken, aber er ist wie ein Bulldozer. Das ist seine persönliche Heldentat um des amerikanischen Volkes willen. Und Kamala... Kamala ist eine heldenhafte Frau, sie braucht nicht zu weinen. Sie ist natürlich verstimmt, dass sie verloren hat. Amerika war reif genug, um einen Schwarzen zum Präsidenten zu wählen, aber es ist noch nicht reif, eine Frau zur Präsidentin zu machen. Sie lieferte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit mit diesem „Bulldozer“. Sie tat alles Mögliche und Unmögliche. Sie hat das Rennen brav gemeistert, sie sollte deshalb auf keinen Fall weinen“, betonte Alexander Lukaschenko.
Er wies auch darauf hin, dass die Demokraten nach der Niederlage ihre Anhänger weder zu Protesten noch zum Sturm der Verwaltungsbehörden aufgerufen haben. Und das, so der Präsident, sei eine Lehre für die flüchtige belarussische Opposition. „Nach dem Motto: Wir haben verloren, aber wir werden weiterarbeiten. Dies ist ein gutes Beispiel für die ganze Welt, die die Demokratische Partei geliefert hat“, sagte der Präsident.
Gleichzeitig sagte der Staatschef, dass es ihm egal sei, wer die US-Wahlen gewonnen habe. „Ich weiß, dass ich ein Stück Land habe, das ich versorgen und schützen muss. Hier lebt mein Volk. Ich drücke nur meine Meinung aus. Es ist mir egal, wer dort gewonnen hat, aber es ist mir nicht egal, welche Politik die USA verfolgen werden, denn die USA bedeuten ein Drittel der Weltwirtschaft, und die Wirtschaft ist das A und O“, sagte Alexander Lukaschenko.
Bei den Wahlen in Belarus hätten Donald Trump und Kamala Harris überhaupt keine Stimmen bekommen, wenn sie eine solche verrückte Politik wie in den USA durchführen würden.
„Das ist eine rein amerikanische Geschichte, nur dort kann so was geschehen. Es ist ihre Sache“, fügte der Präsident hinzu.
Ist mit Trump ein Ende der Konflikte zu erwarten?
Wenn es dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump gelingt, die Kriege zu beenden, sollte er für den Nobelpreis nominiert werden.
„Er sollte alles daran setzen, um das Amerika groß zu machen, aber das soll im Interesse der ganzen Welt geschehen, wenn sie den Anspruch erheben, die führende Weltmacht zu sein“, betonte Alexander Lukaschenko.
Der Staatschef erinnerte daran, dass Donald Trump im Wahlkampf versprochen hat, alles zu tun, um Kriege zu beenden (und es gibt mehr als fünfzig Konflikte in der Welt), darunter auch in der Ukraine.
„Wenn er das tut, werden wir eine Petition unterschreiben, um ihn für den Nobelpreis zu nominieren und für diese gute Tat auszuzeichnen. Es besteht die Hoffnung, dass er seine Versprechen einhalten wird. Aber Amerika ist nicht Belarus: Dort sind die Politiker leicht vergesslich. Aber wir hoffen, dass er doch einhalten wird, was er versprochen hat“, sagte der belarussische Staatschef.
Gleichzeitig stellte der Präsident fest, dass nicht alles von Donald Trump abhängen wird. Was den Konflikt in der Ukraine betrifft, so müssen hier mindestens zwei Seiten des Konflikts einbezogen werden. „Er wird versuchen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, aber das ist keine Einbahnstraße. Es muss verhandelt werden, und vielleicht nicht nur mit Russland. Das betrifft sehr viele Länder“, so das Staatsoberhaupt.
Auch Donald Trump erklärte, er sei bereit, China in die Schranken zu weisen. Alexander Lukaschenko betonte jedoch, dass eine solche Person, die China „in die Schranken weisen“ könne, noch nicht geboren sei.
„Deshalb muss man alles, was gesagt wird, kritisch betrachten. Was Sie heute im Wahlkampfeifer versprechen, ist keine Tatsache, weil die Umstände morgen anders sind“, fügte der Präsident hinzu. „Wenn sie hier in Europa Frieden und Harmonie wollen, werden wir dazu beitragen“.
Über die Hauptrivalen der USA
Alexander Lukaschenko ist überzeugt, dass die USA weiterhin Druck auf Europa ausüben werden, da sie keine Konkurrenten brauchen. „Sie leben davon. Wenn es Europa gut geht und wenn der Euro stärker wird, wird der US-Dollar in Europa nichts mehr zu suchen haben. In der EU kommt man langsam zu dieser Einsicht“, sagte der Präsident.
Das Staatsoberhaupt schloss nicht aus, dass sich die EU in Zukunft vereinen werde - im guten Sinne des Wortes. Sie werde mit Belarus und Russland zusammenarbeiten. Schließlich könnten die EU-Staats- und Regierungschefs ihre Spitzentechnologien mit den in der Russischen Föderation verfügbaren Ressourcen kombinieren.
„Das wird eines Tages geschehen, definitiv“, ist Alexander Lukaschenko überzeugt. „Heute ist Deutschland ins Wanken geraten. Schmeißen die Bürger diesen Scholz aus dem Amt - und Deutschland wird zur Vernunft kommen. Billiges Gas, billige Energieressourcen, die führende Wirtschaft der Welt, das Weltwunder - wo steht das Land heute? Auf den Knien. Die Deutschen sind doch nicht dumm, sie werden ihre Regierung dazu bringen, dass sie so arbeitet wie sie zu arbeiten hat.“
„Die Welt verändert sich unheimlich rasant. Morgen wird die Situation völlig anders sein. Die Staats- und Regierungschefs der EU werden natürlich Sorgen um ihre Länder, um Europa machen. Und dann wird nicht China, sondern Europa zum Hauptrivalen der USA werden“, glaubt das Staatsoberhaupt.
Er wies auch darauf hin, dass der globale Süden im Aufwind ist und Indiens Wirtschaft sehr schnell wächst.
„In der nächsten Zeit wird sich alles ändern. Die USA werden auf diese Veränderungen reagieren müssen. Heute reden wir vom Standpunkt der aktuellen Situation. Morgen werden wir die Veränderungen in Kauf nehmen. Und die Situation verändert sich vor unseren Augen“, sagte der Präsident.
Alexander Lukaschenko hofft, dass Donald Trump sich mit den Fragen der Weltordnung befasst und versucht, zur Lösung der angehäuften Probleme beizutragen. „Es besteht immer noch eine gewisse Hoffnung, dass sich etwas ändern wird. Und noch eine Nuance, rein menschlicher Natur: Wenn Leute ohne Erfahrung an der Macht sind, ist das eine Sache, wenn die Leute keine Kinder haben, ist das eine Katastrophe. Sie kümmern sich nicht darum, was in der Welt vor sich geht. Trump hat eine große Familie, Kinder. Und Trump hat unsere Melania, die ihn fest im Griff hat. Die Tatsache, dass er eine Familie und Kinder hat, ist also eine große Sache. Er denkt nicht nur an seine Zukunft, sondern auch an die Zukunft seiner Kinder“, resümierte das Staatsoberhaupt.