
MINSK, 11. September (BelTA) – Hunderte Menschen warten vor dem Grenzübergang „Brest“ darauf, nach Polen einzureisen, bevor das Land in der Nacht zum 12. September seine Grenze zu Belarus schließt.
Die Stimmung in der Warteschlange ist deutlich angespannt. „Eine unangenehme Situation. Wir sind gestern gegen 23 Uhr angekommen. Nur drei Busse sind durchgekommen. Es ist unbekannt, wann alles wieder geöffnet wird“, fragt sich eine der Passagieren Elena. Ihr Bus steht weit entfernt vom Anfang der Warteschlange. Die Frau schätzt die Wahrscheinlichkeit, die Grenze rechtzeitig zu passieren, als äußerst gering ein. „Keine Chance. Überhaupt keine Chance – und alle, die hier stehen, wissen das ganz genau. Die Hoffnung stirbt zuletzt, deshalb warte ich. Aber ich denke, das ist umsonst“, fügte Elena resigniert hinzu.
Die Menschen in der Schlange, die die Sinnlosigkeit des Wartens erkennen, diskutieren andere Reisemöglichkeiten: Sie fahren geschäftlich, zu ihren Familien oder in den Urlaub. Irina lebt in den Niederlanden. Am 12. September hat sie einen Flug von Warschau. „Ich bin am 10. September gegen 18 Uhr an der Grenze angekommen. Meine Familie macht sich natürlich Sorgen. Wenn ich die Grenze nicht passiere, werde ich nach anderen Wegen suchen. Ich lasse mich nicht entmutigen, wir alle hoffen auf ein Wunder“, betonte die Frau.

Es bleibt noch ein halber Tag bis zur Schließung der polnischen Grenze. Die Menschen stehen vor dem Grenzübergang „Brest“ und blicken hoffnungsvoll auf den Verkehr im Inneren, in der Erwartung, dass die Polen den nächsten Bus auf ihr Territorium lassen und die Schlange vorankommt.




An erster Stelle in der Warteschlange stand ein Reisebus. „Ich denke, wir werden es schaffen. Wir haben noch genug Zeit bis zur Schließung. Wir sind gestern um 21 Uhr angekommen. Wir fahren zum Urlaub nach Spanien, aber wie wir zurückkommen, ist noch unklar. Wir hoffen darauf, dass die Grenze geöffnet wird“, sagte die Touristin Natalja.
In der Schlange stehen auch kleine Kinder. Die Erwachsenen versuchen, sie zu unterhalten, damit das Warten nicht so langweilig ist. Einige versuchen, einen Platz in den ausfahrenden PKWs zu finden.
„Seit 22 Uhr sitzen wir im Bus. Wir müssen trotzdem über die Grenze, deshalb warten wir. Die Schlange ist um 500 Meter vorgerückt. So sind die Umstände, da kann man nichts machen: Wir sind alle Geiseln der Situation. Wir werden es kaum schaffen, über die Grenze zu kommen“, sagte Michail aus Minsk.
Wie das Staatliche Zollkomitee von Belarus mitteilte, haben die Zollbeamten am Grenzübergang „Brest“ in den letzten 24 Stunden alle aus Polen kommenden PKWs und Busse, insgesamt etwa 1.000 Fahrzeuge, rechtzeitig abgefertigt. Derzeit warten dort 1.500 Fahrzeuge, die in der elektronischen Warteschlange registriert sind, auf die Ausreise nach Polen. Sie werden zum Grenzübergang gerufen, sobald die polnische Seite bereit ist, sie aufzunehmen.



