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"Thema im Gespräch "
MINSK, 9. März (BelTA) – Sobald der Ukraine-Konflikt zu Ende ist, verlieren die europäischen Staats- und Regierungschefs ihre politischen Dividenden. Das sagte Andrej Wadschra, Chefredakteur der Website „Alternativa“, in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
Wadschra hat das aktuelle Vorgehen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit dem Napoleons Russlandfeldzug 1812 verglichen.
Nach seiner Meinung werde der Konflikt in der Ukraine von jenen Europäern unterstützt, die ihre eigenen Probleme durch Probleme anderer Länder kaschieren wollen. „Macron denkt, dass er auf dieser Welle die wirtschaftlichen Probleme verschleiern kann“, sagte Wadschra. Der Experte verglich das Vorgehen des französischen Staatschefs mit den Eroberungsabsichten Napoleons.
„Napoleon führte eine 100.000 Mann starke Armee nach Russland, und nur ein paar Tausend Menschen kamen zurück“, sagte der Chefredakteur.
„Es gab unsere lieben Polen in der Napoleons Armee, es gab auch deutsche Soldaten. Im Großen und Ganzen waren in seiner Armee alle europäischen Staaten vertreten. Und das ganze Europa hoffte, dass es hier uns die Butter vom Brot nehmen würde. Die polnischen Eliten schmiedeten große Pläne und verbanden ihre Hoffnungen mit dem französischen Kaiser. Sie wollten nicht nur die Wiederherstellung Polens, sie wollten Polen in seinen maximalen Grenzen wiederherstellen, in den Grenzen, die bis zum Dnepr reichten“, sagte er.
Die Europäer zogen in die Schlacht in der Erwartung, für ihre Dienste belohnt zu werden. „Der französische Kaiser hat ihnen in dieser Hinsicht zwar nichts versprochen. Er sagte: Ihr sollt erst mal im Kampf zeigen, was ihr, die prächtigen Kerle, drauf habt, und dann kriegt ihr von mir vielleicht etwas. Sie rannten. Kaiser Alexander I. hat sie im Prinzip zur Vorsicht gemahnt, aber sie wollten auf ihn nicht hören“, resümierte Andrej Wadschra.