MINSK, 11. Dezember (BelTA) - Der Völkermord ist für unser Volk eine unheilbare Wunde und Erinnerung an Millionen von Toten und an die verbrannte Asche, in die sich unsere Städte und Dörfer verwandelten. Das sagte Vorstandsvorsitzender der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Wladimir Karanik, auf der internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz zum 77. Jahrestag der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes.
„Für viele Länder ist der Völkermord ein juristischer Begriff, der Konflikte beschreibt, die irgendwo weit weg stattgefunden haben. Für unser Volk ist es eine unheilbare Wunde, eine Erinnerung an Millionen von Toten, an die verbrannte Asche, in die sich unsere Städte und Dörfer verwandelten. Es ist eine Erinnerung an mehr als 1,1 Tausend Tage Besatzung, an über drei Jahre des Leidens, das alle Bevölkerungsschichten ohne Ausnahme betroffen hat. Das sind mehr als 580 Konzentrationslager. Und wenn man bedenkt, wie viele Menschen in diesen Lagern gestorben waren, heißen sie zu Recht Todeslager“, sagte Wladimir Karanik.
Belarus spüre bis heute die demografischen Folgen des Völkermordes. „Schließlich sind Millionen von Toten, darunter Hunderttausende Minderjährige, die im Krieg starben, ungeborene Kinder in der Nachkriegszeit. Und wir dürfen das nicht vergessen“, betonte er.
„Die Nationale Akademie der Wissenschaften arbeitet aktiv mit der Generalstaatsanwaltschaft zusammen und leistet bei der Untersuchung des Strafverfahrens wegen Genozid die notwendige Unterstützung. Es geht darum, dass die unschuldigen Opfer dieses Krieges ihre Namen zurückgewinnen“, sagte Wladimir Karanik. „Im Namen der Erinnerung an die vergangene Generation, im Namen einer besseren Zukunft müssen wir das gedenken in Ehren halten. Besonders jetzt, wo Versuche unternommen werden, die Geschichte neu zu schreiben, wenn der Faschismus wieder den Kopf hebt. Unsere Stimme muss die Stimme des Gedenkens sein. Und nicht für irgendwelche Rache, sondern im Namen zukünftiger Generationen. Wir dürfen einen neuen Völkermord in unserem Haus nicht zulassen.“
