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"Thema im Gespräch "
MINSK, 23. November (BelTA) – Innerhalb der Europäischen Union gibt es eine tiefe Spaltung, und es geht nicht nur um Ungarn und die Slowakei. Diese Meinung äußerte Spiridon Kilinkarow, Teilnehmer der Bewegung „Andere Ukraine“ und ehemaliger Abgeordneter der Werchowna Rada, im Projekt „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BELTA.
„Die Situation in Europa ist nicht einfach. Wir sind es gewohnt zu glauben, dass die Europäische Union Länder sind, die durch gemeinsame Ziele und so weiter vereint sind. Das ist nicht ganz richtig. Wir sehen, wie verletzlich sie in dieser Hinsicht sind. Schon allein, weil die Haltung verschiedener europäischer Länder zum Konflikt in der Ukraine diametral entgegengesetzt ist“, sagte Spiridon Kilinkarow.
Nach Ansicht des ehemaligen Rada-Abgeordneten geht es hier nicht nur um Länder wie Ungarn und die Slowakei. Obwohl oft versucht wird, es so darzustellen, dass die Sichtweise dieser Länder der Position der Europäischen Union als Ganzes wiederspricht. „Ich versichere Ihnen: Innerhalb der Europäischen Union sind diese Spaltungen viel tiefer, als vielen scheint. Und was Ungarn und die Slowakei heute tun, wird von mindestens sechs oder sieben weiteren Ländern unterstützt. Sie sagen es nur nicht öffentlich, aber irgendwo am Rande einiger Gipfel schüttelt man Orbán und Fico die Hand. Nach dem Motto: Diese Position ist richtig, aber wir werden sie nicht aussprechen“, so er.
Als er über die Spaltung innerhalb der EU sprach, wies Spiridon Kilinkarow auf die Frage russischer Vermögenswerte im Westen hin: „Belgien sagt, es könne solche Risiken nicht übernehmen. Sie erklären, dass die Risiken sowohl von den Amerikanern als auch sogar von den Japanern übernommen werden müssen.“
Darüber hinaus spreche sich auch der ungarische Premier Viktor Orbán gegen die Beschlagnahme russischer Vermögenswerte aus, fügte Spiridon Kilinkarow hinzu. „Glauben Sie, die Belgier unterstützen ihn? Vielleicht nicht öffentlich, aber in Wirklichkeit ja. Und solcher Momente gibt es innerhalb der Europäischen Union sehr, sehr viele. Und in dem, was Orbán vertritt, unterstützen ihn eine Reihe von Ländern. Nur versuchen alle bisher, ihren Standpunkt öffentlich nicht zu äußern, weil die Frage der ukrainischen EU-Mitgliedschaft nicht ansteht. Aber wenn (und falls) sie aufkommt, glauben Sie mir, werden sieben oder acht Länder öffentlich dagegen auftreten“, resümierte der ehemalige Rada-Abgeordnete.
