Projekte
Staatsorgane
flag Donnerstag, 9 Januar 2025
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
08 Januar 2025, 14:10

"Präsident war offen für das Gespräch“. Ejsmont über Lukaschenkos Interview für nicht-staatliche Medien 2015

MINSK, 8. Januar (BelTA) – Im Jahr 2015 war der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko offen für ein Gespräch mit Vertretern nichtstaatlicher Medien und beantwortete alle ihre Fragen. Darüber erzählte Pressesprecherin des Staatschefs Natalja Ejsmont in der Doku-Reihe „Die Zeit hat uns gewählt“ auf Belarus 1.

Alexander Lukaschenko gab nichtstaatlichen Medien am 4. August 2015 ein Interview und löste damit sein Versprechen ein, einen  Dialog zu führen. Dieses Versprechen gab er auf der großen Pressekonferenz im Januar 2015.

„Wir haben drei Journalisten unserer damaligen, sagen wir mal, prominenten nichtstaatlichen Medien eingeladen. Der Präsident war offen für das Gespräch. Es dauerte viel länger als geplant. Wenn man bedenkt, dass es nur drei Journalisten waren, war es ziemlich lang - mehr als vier Stunden. Und der Präsident hat alle Fragen beantwortet“, sagte Natalja Ejsmont.

Das Thema des Gesprächs sei nach Ansicht der Pressesprecherin „überraschend traditionell“ gewesen. Es wurden alle Fragen gestellt, die man erwartet hatte. „Am Vorabend der Präsidentschaftswahlen waren wir natürlich an der innenpolitischen Agenda interessiert. Die Situation in der Ukraine war das meistdiskutierte Thema zu dieser Zeit. Unsere Kollegen, die in den Medien arbeiteten, waren immer an der Wirtschaft interessiert. Wann würde Belarus den sehr liberalen, marktorientierten Weg ähnlich dem Westen einschlagen, den sie so sehr mochten und mögen. Soweit ich mich erinnere, sprechen die Journalisten schon seit langem über die Sprachenfrage, die auch sie beunruhigt, die aber in unserem Land nie akut war“, betonte sie.

Natalja Ejsmont wies darauf hin, dass dieses Gespräch für den Präsidenten weder etwas Besonderes noch Schwieriges war. „Bei der Vorbereitung von Interviews lassen wir nie irgendwelche Fragen einsenden. Das ist das Prinzip des Präsidenten. Er ist immer bereit, alle Fragen zu beantworten. In dieser Hinsicht ist es für mich als Pressesprecherin sehr einfach zu arbeiten. Alle Fragen, auf die wir gewartet haben, wurden gestellt“, fügte die Pressesprecherin hinzu.

Die Kollegen der Interviewer kritisierten die Journalisten sehr stark, so Natalja Ejsmont. Ihrer Meinung nach „wurde keine einzige scharfe, radikale Frage gestellt, die man vielleicht von den Anwesenden erwartet hätte“.

„Was das Interview selbst angeht, muss ich die nicht-staatlichen Medien loben: Sie haben es ziemlich reibungslos hinbekommen. Vielleicht haben sie irgendwo das Ausmaß ihrer Verantwortung verstanden. Wahrscheinlich wussten sie es zu schätzen, dass man sie eingeladen und ihnen so viel Zeit gegeben hat“, resümierte die Pressesprecherin.
Abonnieren Sie uns auf
X
Letzte Nachrichten aus Belarus