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"Thema im Gespräch "
MINSK, 24. September (BelTA) – Die Entscheidung Polens, die Grenze zu Belarus zu schließen, war keine eigenständige Entscheidung. Diese Meinung äußerte der stellvertretende Leiter der Fakultät für Lehre und Wissenschaft und Leiter der Abteilung für Lehre und Methodik der Fakultät des Generalstabs der Streitkräfte der Militärakademie von Belarus, Andrej Bogodel, in dem Programm „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BELTA.
Auf die Frage, warum Polen einen solchen Schritt wie die Schließung der Grenze zu Belarus unternommen habe, erklärte der Experte, dass diese Entscheidung nicht von Warschau allein getroffen worden sei. „All dies geschah, um die Initiative unter anderem von Donald Trump und anderen zu unterstützen. Es ging darum, die mit China verbundenen Logistikketten ein wenig zu stören. Denn die Manöver waren noch nicht zu Ende, und Polen besuchte bereits Wang Yi (chinesischer Außenminister - Anm. BELTA) zu Gast. Vor dem Treffen mit Wang Yi flog Karol Nawrocki jedoch nach Washington, wo er Gespräche mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten führte“, erinnerte Andrej Bogodel.
Seiner Meinung nach hat sich der polnische Präsident Karol Nawrocki damit nicht nur die politische, sondern auch die militärische Unterstützung von Donald Trump gesichert. Die Staatschefs Polens und der USA hätten unter anderem über Sonderkonditionen für die Stationierung von Militärstützpunkten in Polen gesprochen, fügte der Experte hinzu. Andrej Bogodel ist jedoch überzeugt, dass die Politik des kollektiven Westens nicht nur gegen China gerichtet ist.
„Wenn wir dieses Problem aus einer breiteren Perspektive betrachten und uns darüber klar werden, worum es tatsächlich ging, dann sehen wir, welche Strategie der kollektive Westen insgesamt gewählt hat. Hier muss gesagt werden, dass der Westen seine Zielsetzung, Russland zu besiegen, nicht aufgegeben hat. Alle Bemühungen zielen darauf ab, bis 2030 das notwendige Potenzial zu schaffen, um Russland strategisch zu besiegen“, resümierte Andrej Bogodel.
Zuvor wurde berichtet, dass Polen in der Nacht zum 12. September die Grenze zu Belarus geschlossen hat. In Warschau wurde diese Entscheidung mit „Sicherheitsinteressen“ begründet und mit dem Beginn der aktiven Phase der russisch-belarussischen Manöver „Sapad-2025“ in Verbindung gebracht. Später teilte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk mit, dass die Grenze zu Belarus in der Nacht zum 25. September wieder geöffnet wird.