MOSKAU, 20. September (BelTA) – Der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Republik Belarus in der Russischen Föderation Dmitri Krutoi hat heute dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Beglaubigungsschreiben überreicht. Die Zeremonie fand im Alexandersaal des Großen Kremlpalastes statt.
Präsident Putin empfing auch Beglaubigungsschreiben von Vertretern der 23 Staaten, darunter von Botschaftern aus Algerien, Ägypten, der Mongolei, Portugal, Armenien, den Philippinen, Moldawien, Serbien, Venezuela, Kuwait, Zypern.
Bei der Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben ging der russische Präsident kurz auf die Beziehungen zu jedem der Länder ein, deren Botschafter bei der Zeremonie anwesend waren. Über Belarus sagte er, es sei ein brüderliches Land, enger Verbündeter und strategischer Partner.
„Unsere Staaten betreiben eine vielseitige Integrationszusammenarbeit. Der Vertrag über die Gründung des Unionsstaates wird konsequent umgesetzt, kürzlich wurde er um 28 Programme ergänzt“, sagte Wladimir Putin. „Groß angelegte Handels- und Investitionsprojekte, die den Wohlstand der russischen und belarussischen Bürger weiter verbessern sollen, sind in Arbeit. Wir sind bestrebt, gemeinsam zahlreiche Herausforderungen und Sicherheitsbedrohungen zu bekämpfen. Wir sind enge Kooperationspartner innerhalb der OVKS, EAWU und GUS.
Der russische Staatschef wies auch darauf hin, dass auf dem jüngsten Gipfeltreffen in Samarkand beschlossen wurde, die Republik Belarus als Vollmitglied in die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit aufzunehmen. „Wir werden Belarus helfen, sich vollständig in diese maßgebliche regionale Organisation zu integrieren“, versicherte der russische Präsident.
In seiner Ansprache an alle Botschafter versprach Wladimir Putin deren Unterstützung bei Initiativen zur Stärkung der Beziehungen zu Russland. „Wir gehen davon aus, dass Sie sich auf den Ausbau des politischen Dialogs, der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, die Vertiefung des kulturellen und humanitären Austauschs und die Kontakte zwischen den Menschen konzentrieren werden“, sagte er. „Und wir sind aufrichtig daran interessiert, dass die Arbeit Ihrer Botschaften in diesen Schlüsselbereichen erfolgreich sein wird.“
Der russische Staatschef gratulierte den Botschaftern zur offiziellen Aufnahme der diplomatischen Tätigkeit in Moskau. Er sagte, dass die Diplomaten eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen haben – sie sollen dazu beitragen, die vielfältigen Beziehungen zwischen den Staaten, die sie vertreten, und Russland zu entwickeln.
Wladimir Putin äußerte sich zu den Fragen der Weltpolitik und zeigte sich zuversichtlich, dass die Bewegung in Richtung Multipolarität zum Hauptvektor in der Welt geworden ist. „Ihre Arbeit findet unter den Bedingungen einer beschleunigten radikalen Umgestaltung der gesamten Architektur der internationalen Beziehungen statt, wenn ein multipolares, demokratischeres und gerechteres System der Weltordnung in seine aktive Phase eintritt und die Bewegung hin zu einer multipolaren Welt als ein wichtiger strategischer Vektor in der Weltpolitik bestätigt wurde“, sagte Putin in seiner Rede.
Er sagte auch, dass die Vorherrschaft bestimmter Länder in der Welt nicht ewig dauern kann. „Die angestrebte Entwicklung hin zur Multipolarität stößt leider auf den Widerstand derjenigen, die versuchen, ihre Rolle als Hegemon in der Weltpolitik zu behalten und alles zu kontrollieren - Lateinamerika, Europa, Asien und Afrika“, sagte Putin. „Ich muss sagen, dass dieser Hegemon seit geraumer Zeit ziemlich gute Arbeit geleistet hat, aber es kann nicht ewig so weitergehen, das ist unmöglich.“
Wladimir Putin unterstrich, dass die von den westlichen Ländern verhängten Sanktionen negative Auswirkungen auf sie selbst und auf die ärmsten Länder haben. „Um ihre Position zu festigen, werden unrechtmäßige Sanktionen verhängt und Druck in allen Richtungen ausgeübt, natürlich auch auf Russland. Diejenigen, die dies tun, sehen jedoch, dass ihre Handlungen negative Folgen für sie selbst haben. Leider trifft eine solche Politik auch völlig unschuldige Staaten, insbesondere Entwicklungsländer und die ärmsten Länder“, sagte er. „Sie sind in erster Linie von den westlichen Beschränkungen der Lieferungen russischer Energieressourcen, Lebensmittel und Düngemittel auf die Weltmärkte betroffen“.