
MINSK, 29. Juni (BelTA) – Das gesamteuropäische Sicherheitssystem ist de facto demontiert. Das sagte Sergej Ratschkow, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses der Repräsentantenkammer für internationale Angelegenheiten am Rande der 32. Jahrestagung der OSZE PV in Porto.
Die belarussische Parlamentsdelegation unter der Leitung von Sergej Ratschkow nimmt an den Veranstaltungen der 32. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE in Porto teil. Mitglied des Ständigen Ausschusses des Rates der Republik für internationale Angelegenheiten und nationale Sicherheit Oleg Rummo gehört der belarussischen Delegation an.
„Im 20. Jahrhundert hat Europa zwei verheerende Weltkriege erlebt. Heute befindet es sich wieder im Epizentrum eines tiefen Konflikts. Weltweit entstehen neue Spannungsherden und Orte der Gewalt. Und das wird leider zunehmend als alltägliche Norm wahrgenommen. Die frühere Vorstellung von Stabilität und Berechenbarkeit der internationalen Beziehungen bröckelt vor unseren Augen. Der Welt droht mehr denn je die Gefahr, in die garantierte Zerstörung zu rutschen, wenn man keine entschlossenen Anstrengungen unternimmt, um wieder zu Dialog, Vertrauen und friedlicher Koexistenz zurückzukehren“, sagte Sergej Ratschkow.
Das gesamteuropäische Sicherheitssystem sei de facto demontiert, sagte der Parlamentarier. „Die NATO handelt zu Lasten anderer Strukturen und ignoriert alternative Sicherheitsformate, die integrativ sein und die Interessen aller berücksichtigen könnten“, betonte er. „Sein Hauptziel in der OSZE sieht Belarus darin, niemanden anzuklagen und gegen niemanden vorzugehen, sondern gemeinsam mit allen Staaten Sicherheitswege zu finden. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass ein sofortiger Übergang zu einem sachlichen und gleichberechtigten Dialog notwendig ist. Belarus ist bereit, eine aktive Rolle in diesem Prozess zu spielen, indem es sich für die Entwicklung eines neuen Sicherheitsmodells einsetzt, das nicht nur Europa, sondern ganz Eurasien umfasst.“
Die neue Sicherheitsarchitektur sollte auf der Grundlage des Grundsatzes der Unteilbarkeit der Sicherheit, der Achtung der Souveränität, der legitimen Interessen aller Staaten und der Verhinderung ihres Ausschlusses aus dem Dialog aufgebaut werden.