MINSK, 9. Oktober (BelTA) – Nachdem der Staat das Szenario der Buntrevolution ruiniert hat, hat er die Situation im Griff. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in der Besprechung zu aktuellen Fragen im Palast der Unabhängigkeit.
„Nach dem wir das Szenario der Buntrevolution ruiniert haben, kontrollieren wir im Großen und Ganzen die Lage, dürfen uns aber nicht beruhigen. Wir dürfen uns keinen Illusionen hingeben: wir sind gegen neue Destabilisierungsversuche nicht gesichert. Sie warten entweder ab oder eine neue Etappe dieser Buntrevolution beginnt“, sagte Alexander Lukaschenko.
Gleichzeitig bemerkte er, dass die Staatsstrukturen schon an die Straßenaktionen gewohnt sind, so dass sie diese nicht mehr ernst nehmen. „Das sind auch Technologien, mit denen man unsere Wachsamkeit abstumpfen und neue, radikale Proteste organisieren will. Die Proteste sind wirklich nachgelassen. Sie haben auch an mehr Radikalismus gewonnen. Diese Radikaler (es betrifft in erster Linie Minsk) versuchen, Neugierige, Jugendliche, Kinder zu provozieren. Sie wechseln ständig ihre Taktik ab. Jemandem fehlt es deutlich an Blut und sakralen Opfern“, erklärte der Präsident.
Die Ex-Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja konnte zum Opfer fallen. Die Frau wurde aber auf ihre Bitte rechtzeitig nach Litauen ausgeführt, erinnerte er.
„Wir sehen auch eine andere Seite: die Menschen in Minsk haben verstanden, was sie verlieren können. Dasselbe betrifft sogar Grodno, Brest. Sie haben alle Vorteile dieser Straßendemokratie an sich selbst geprüft, indem sie in kilometerlange Staus gerieten. Die Eltern können ihre Kinder nicht wegen Schreie auf den Straßen ins Bett bringen. Die Destruktivität dieser Bewegung liegt auf der Hand. Sie setzen sich für einen Dialog ein und beharren selbst auf unerfüllbaren Forderungen“, betonte der Präsident.
Das Staatsoberhaupt stellte fest, dass die Protestierenden ihre Kundgebungen friedlich nennen, hetzen aber gleichzeitig die Anhänger der Macht, bedrohen die Staatsbeamten, Militärangehörigen und ihre Familien mit Gewalt. Es werde aber keine überflüssige Gewalttätigkeit geben. Der Präsident bat einen Teil der Minsker um Verzeihung und Geduld.
Die Protestierenden plädieren für Wohlstand im Land, wollen aber die belarussische Wirtschaft zusammenbrechen. Auf solche Weise rechnen sie damit, dass ihre Vorschläge unter schlimmeren Wirtschaftsverhältnissen unterstützt werden. Das sei eine dumme Taktik, bemerkte der Präsident.
Alexander Lukaschenko wies auf die Arbeit der Sicherheitsdienste hin. „Die Rechtspflegeorgane wissen zu arbeiten, haben sich an die Situation gewohnt, bewahren Ausdauer, Ruhe und vernünftige Flexibilität. Die Sicherheitsdienste müssen in erster Linie gesetzestreue Bürger verteidigen. Gesetzestreue Menschen dürfen keine Ansprüche an uns stellen. In dem Sinne rechne ich mit genauer und adäquater Reaktion der Sicherheitsdienste. Es ist unzulässig, wenn Protestierende die Militärangehörigen mit Steinen, Pflastersteinen, Stäben bewerfen“, unterstrich der Präsident.