MINSK, 4. August (BelTA) – Präsident Alexander Lukaschenko hat heute in seiner Jahresbotschaft an das belarussische Volk und die Nationalversammlung gesagt, dass er über eine weitere Gruppe militanter Kämpfer informiert wurde, die nach Belarus verlegt wurden.
„Ich habe neue Informationen erhalten, dass noch ein Trupp in den Süden des Landes verlegt wurde. Und mitten in der Erntekampagne müssen wir durch die Wälder laufen und diese Kämpfer fangen! Wir werden sie doch alle schnappen“, warnte Lukaschenko.
Der Staatschef kommentierte die jüngste Festnahme der 33 Söldner der Wagner-Gruppe in Minsk. In den Medien würden heute so viele Verschwörungstheorien kursieren, dass er sich nur staune, gab er zu. Auch würden immer wieder falsche Schlussfolgerungen gezogen. „Manche werfen mir und dem russischen Präsidenten Putin ein Komplott vor. Das ist ein sehr gefährlicher und starker Signal. Vieles, was über diese Kämpfer und ihre Ziele behauptet wird, ist gelogen. Die Festgenommenen haben ausgesagt, dass sie nach Belarus entsandt wurden. Sie sollten hier abwarten – so lautete ihr Befehl. Sie hatten Flugtickets nach Istanbul gekauft – das war auch eine Legende. Denn sie mussten an der russischen und belarussischen Grenze beweisen können, dass ihr Reiseziel die Türkei war.“
Der Staatschef zeigte sich ratlos, warum man in die Türkei oder ein anderes afrikanisches Land ausgerechnet über Belarus fliegen sollte. „Aus den Flughäfen in Noworossijsk oder auf der Krim konnte man ruhig nach Istanbul abheben. Warum über Belarus? Das ist alles gelogen“, sagte er.
In Belarus gelten bestimmte Gesetze, in Russland weiß man darüber sehr gut Bescheid. „Gesetz ist Gesetz. Ob es einem gefällt oder nicht – man muss es einhalten. Jeder muss für sein handeln Verantwortung tragen, Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Wir behandeln diese Männer sehr human und haben von ihnen viele Aussagen erhalten: sie haben uns alles erzählt. Deshalb rufe ich die Medien und Verschwörungstheoretiker auf, keine Lügen zu verbreiten und keinen Quatsch zu ersinnen. Belarussen, Ukrainer, Russen, Polen, Juden – wir sind alle Brüder. Wir haben in Belarus immer in Frieden gelebt. Niemand soll hierher mit Waffen kommen und die Situation explodieren lassen. Denn wenn hier etwas explodiert, dann wird der Brand bis nach Wladiwostok reichen.“