MINSK, 21. November (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat in der heutigen Besprechung zur Entwicklung der belarussischen Wissenschaftsbranche richtungweisende Aufgaben an alle Schlüsselakteure dieses Prozesses gestellt.
Als Erstes ging Alexander Lukaschenko auf die Finanzierung der Wissenschaft ein. „Wir reden hier von der Forschungsintensität des Bruttoinlandsprodukts. In welchem Verhältnis stehen die Kosten für die Wissenschaft zum BIP“, sagte das Staatsoberhaupt.
Alexander Lukaschenko bemerkte, dass in dieser Frage die Berechnungsmethode wichtig sei, damit alles objektiv sei und dem tatsächlichen Stand der Dinge entspreche.
Es seien konkrete Lösungen notwendig, um die Wissenschaftsintensität des BIP aus verschiedenen Quellen zu erhöhen. „Wir müssen mehr als 1 Prozent erreichen, im besten Fall 2 Prozent“, sagte er.
„Wir müssen überprüfen, ob die Liste der Ausgabebereiche für Innovationsfonds optimal ist und wie sich die Verwendung dieser Mittel auf die Wissensintensität des BIP auswirkt. Ich erinnere Sie daran, dass Innovationen eine Investition in etwas Neues sind. Ist das bei uns immer der Fall?“, fragte das Staatsoberhaupt.
Zweitens kommt es immer noch vor, dass nach dem Prinzip „Tun, was wir können, und nicht, was wir brauchen“ geforscht wird. „Andersrum investieren unsere Industriebetriebe nicht in eigene Entwicklungen, sondern geben enorme Mittel für den Import ausländischer Technologien und Geräte aus, wobei sie in Abhängigkeit geraten. Und wir können alles tun, und sogar ohne Diktatur. Es gibt in Belarus einzelne Produktionsbetriebe, die in die eigene Entwicklung überhaupt nichts investieren. Das soll nicht sein.“, sagte Lukaschenko.
Um diese Situation zu ändern, hat Alexander Lukaschenko jedes Ministerium angewiesen, ein jährliches „Aufgabenheft für Entwicklungen“ zusammenzustellen und dieses Heft an die Forschung und Wissenschaft zu übergeben. „Wenn irgendeine Entwicklung alle vorgegebenen Kriterien erfüllen wird, wird der Auftraggeber verpflichtet sein, ihre Implementierung sicherzustellen. Und er wird auch die Verantwortung dafür tragen. Aber auch die Wissenschaft muss ihre Entwicklungen proaktiv anbieten“, sagte der Präsident.
Er beauftragte den Leiter der Nationalen Akademie der Wissenschaften, diese Prozesse in der ersten Jahreshälfte 2026 in Gang zu bringen. „Dann werden wir sofort verstehen, ob unsere Wissenschaft die Bedürfnisse des realen Sektors erfüllen kann und was wir wirklich anzustreben haben“, bemerkte das Staatsoberhaupt.
Die dritte Aufgabe betrifft Personalfragen. „Es ist notwendig, ein Paket von Systemmaßnahmen zu entwickeln, um die altersbedingte Kontinuität in der Wissenschaft und Forschung zu bewahren. Das „Altern“ bezieht sich nicht nur auf den physischen Prozess des „Altwerdens“. Darunter sind auch andere Prozesse zu verstehen“, sagte Alexander Lukaschenko.
Der Wissenschaftler soll einen „Kopf haben, der funktioniert“, sagte er. Außerdem soll der Wunsch vorhanden sein, neue Ergebnisse zu erzielen und die Wissenschaft vorwärts zu bewegen. Und hier spielt das Alter oft keine entscheidende Rolle.
„Ich habe bereits gesagt, dass einige Wissenschaftler hier promovieren und neue Höhen anstreben, wandern dennoch ins Ausland ab. Es ist für die einheimische Wissenschaft nicht gut, wenn Fachkräfte abwandern. Aber wie dem auch sei. Ich bin Anhänger der Ansicht: Man soll dort Nutzen bringen, wo man geboren ist. Also wer hier arbeitet, soll auch Leistung zeigen“, orientierte der Staatschef die Wissenschaftler.
„Wir müssen den Wissenschaftler helfen, keine Frage. Entdeckungen und Erfindungen werden nicht von heute auf morgen gemacht. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir vorankommen und wen wir unterstützen wollen. Am besten, im Rahmen konkreter Programme. Wir werden dafür Geld zahlen, was wir wirklich brauchen. Dafür wird es immer Finanzierung geben. Was es aber nicht geben wird, ist das Helikopter-Geld. Belarussen sind es nicht gewohnt, Geld zu verschwenden.“
Die Regierung und die Nationale Akademie der Wissenschaften sollen kontrollieren, wie hoch die Gehälter in der Wissenschaft und Bildung sind, und keine Disparitäten zulassen.
