ASTANA, 4. Juli (BelTA) – Der belarussische Außenminister Maxim Ryschenkow wird nach dem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im kasachischen Astana nach Peking fliegen. Das sagte er vor Journalisten.
„Wir haben mit China Vereinbarungen getroffen und müssen uns nun mit konkreten Aufgaben auseinandersetzen, die uns der Staatschef auferlegte. Und nach dem Ende des SOZ-Gipfels fliege ich sofort nach China. Das Programm ist ziemlich intensiv“, kündigte der Minister an.
Es stehen protokollarische, aber sehr wichtige offizielle Veranstaltungen auf dem Programm, zum Beispiel die feierliche Hissung der belarussischen Staatsflagge im SOZ-Hauptquartier in Peking. „Dies geschieht in Anwesenheit des diplomatischen Korps mit dem entsprechenden protokollarischen Zeremoniell“, erklärte Maxim Ryschenkow.
Darüber hinaus wird sich der Minister mit chinesischen Amtsträgern und Amtspersonen treffen. Am wichtigsten wird das Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi sein. „Wir wollen alle Fragen zum aktuellen Stand der Beziehungen zwischen Belarus und China ansprechen. Politische und diplomatische sowie wirtschaftliche Fragen“, sagte der Minister.
Ihm zufolge wird es auch ein Treffen mit der Leitung der Entwicklungsagentur geben, die für die Umsetzung von Projekten im Ausland zuständig ist. Dabei werden so wichtige gemeinsame Projekte wie der Industriepark Great Stone, die Entwicklung der belarussischen Nationalen Biotechnologiegesellschaft im Detail besprochen. „Es ist auch notwendig, die heute von den Präsidenten getroffenen Vereinbarungen über die Gewährung eines Zuschusses von etwa 100 Millionen Yuan für die Durchführung sozialer Projekte in Belarus zu unterzeichnen“, sagte Maxim Ryschenkow.
Der Minister wird auch zu einem Treffen mit der internationalen Abteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas erwartet. „Wir hatten sehr gute Kontakte, als ich in der Präsidialverwaltung arbeitete. Aber ich werde in einem anderen Status kommen. Dies ist ein sehr wichtiges Thema für die Entwicklung des politischen und diplomatischen Dialogs mit China“, sagte er.
Maxim Ryschenkow plant auch, eine Reihe von Unternehmen und Organisationen in China zu besuchen.
Wie BELTA bereits berichtete, führten der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko und der chinesische Präsident Xi Jinping am Rande des SOZ-Gipfels Gespräche in Astana.
Xi Jinping gratulierte Alexander Lukaschenko zunächst zum neuen Status von Belarus in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit. „Gestern hat Ihr Land den Unabhängigkeitstag gefeiert, und heute ist Ihr Land ein vollwertiges Mitglied der SOZ geworden. Ich gratuliere Ihnen von Herzen“, sagte der chinesische Staatschef.
Er erinnerte daran, dass der belarussische Präsident im vergangenen Jahr zweimal China besucht hat. Bei den Gesprächen haben die Parteien Pläne für die Entwicklung einer strategischen Allwetterpartnerschaft skizziert. Die Kontakte werden auf allen Ebenen intensiviert.
„Wir werden eine stabile Entwicklung unserer Beziehungen unbedingt weiter fördern“, sagte Xi Jinping. „Auf diesem Weg werden wir uns mit Riesenschritten bewegen.“
Alexander Lukaschenko dankte dem chinesischen Präsidenten für die enorme Unterstützung der Republik Belarus beim Beitritt zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit.
„Ich bin sehr froh, dass Sie den Vorsitz übernehmen (China wird 2025 den SOZ-Vorsitz innehaben), denn das bedeutet, dass ich im nächsten Jahr eine zusätzliche Gelegenheit haben werde, die Volksrepublik China zu besuchen. Ich habe mir Ihre Initiativen, die Sie im Rahmen der SOZ fördern, notiert. Es geht globale Sicherheit, globale Entwicklung, globale Zivilisation, globales Management der künstlichen Intelligenz. Wir unterstützen alle Initiativen, die von Ihnen kommen. Insbesondere die Hauptinitiative zur Lösung der Ukraine-Krise. Diese Initiative steht im Einklang mit der Initiative Brasiliens“, so der Präsident.
Nach dem wichtigsten bilateralen Treffen, an dem Delegationen der beiden Staaten teilnahmen, kehrten die Staats- und Regierungschefs von Belarus und China zum Gipfeltreffen im „SOZ+“-Format zurück und setzten die Verhandlungen fort, allerdings unter vier Augen. Alexander Lukaschenko und Xi Jinping führten ein langes Gespräch, an dem gegebenenfalls auch der chinesische Außenminister teilnahm.