MINSK, 6. November (BelTA) - Die Gespräche zwischen dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und Vertretern des Westens können den Weg zur Deeskalation der Situation in unserer Region ebnen. Diese Meinung äußerte der Politologe Pjotr Petrowski in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegrafenagentur BelTA.
Zuvor hatte das belarussische Staatsoberhaupt während seiner Teilnahme am Erntedankfest "Daschynki-2024" in Woloschin über die etwa vierstündigen Gespräche mit Vertretern westlicher Staaten hinter verschlossenen Türen berichtet.
„Man darf nicht glauben, dass es keine Konsultationen mit dem Westen gegeben hat. Der Westen hat selbst betont, dass er diese Konsultationen will. Selbst in Zeiten wie diesen, in denen sie eine Reihe von Sanktionen verhängt haben, haben sie sich beraten. Erinnern wir uns zumindest an den Aufruf von Angela Merkel im Jahr 2021. Das war öffentlich. Der zweite wichtige Punkt: Wir sprechen über eine Intensivierung dieser Kontakte auf verschiedenen Ebenen“, sagte Pjotr Petrowski.
Der Grund für die Intensivierung dieser Kontakte sei die Müdigkeit und Enttäuschung des Westens im Ukraine-Konflikt, so der Politologe. „Sie haben sich die gleichen Ziele gesetzt, sie wollten die Dinge mit einer Kraftanstrengung angehen, aber am Ende sind sie erschöpft“, betonte er.
Als Beleg führte der Experte das Beispiel Polens und Deutschlands an, wo große Industriebetriebe geschlossen werden: „Wir können also von einer fortschreitenden Deindustrialisierung der Europäischen Union sprechen“.
Um auf das Thema der Diskussion zurückzukommen, sagte Pjotr Petrowski, dass Belarus diesen Moment nutzen könne, um die Kommunikationskanäle zu stärken und die Situation um Belarus zu deeskalieren. „Das ist der Weg zur Deeskalation und Entmilitarisierung. Schließlich wurden internationale Abkommen mit Füßen getreten und Truppen an unsere Grenzen verlegt. Das ist nicht normal. Die Ukraine ist generell eine Grauzone, die nicht durch internationale Abkommen geregelt ist. Und hier ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, diese Konsultationen für ein friedliches Zusammenleben und eine Deeskalation zu verstärken und zu vertiefen“, so der Politologe abschließend.