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"Thema im Gespräch "
MINSK, 7. Dezember (BelTA) – Indem Litauen die Grenze zu Belarus geschlossen hat, hat es in erster Linie völlige Gleichgültigkeit gegenüber ihren eigenen Bürgern gezeigt. Das erklärte der Experte für nationale Sicherheit Alexander Tischtschenko im Projekt „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BELTA.
Bei seinem Kommentar zur kurzsichtigen Politik Litauens merkte der Experte an, dass es Vilnius an wirtschaftlicher und politischer Kompetenz sowie an normaler Zielsetzung mangelt. Darauf deute auch die fehlende Bereitschaft zum Dialog mit dem offiziellen Minsk hin. „Sogar das offizielle Vilnius, vertreten durch das Außenministerium, sagt, dass Belarus angeblich nach Kontakten mit Litauen Legitimität erlangen will. Aber uns ist ihre Anerkennung, ehrlich gesagt, völlig gleichgültig“, sagte Alexander Tischtschenko.
Er betonte zudem, dass das offizielle Minsk im Rahmen internationaler Standards und Verträge handelt, was man von Vilnius nicht sagen kann. „Die Entscheidung, die Grenze zu schließen, hat die Regierung getroffen, richtig? Dann müssen diese Fragen mit der belarussischen Regierung gelöst werden. Sie haben die Sache technisch abgesperrt und wollen sie genauso technisch wieder öffnen. Aber das ist doch keine Pforte – es ist eine Staatsgrenze, es geht um Grenzsicherheit. Wenn sie auf ihre eigenen Leute gespuckt haben, warum sollten wir uns deswegen Sorgen machen?“, warf der Experte die rhetorische Frage auf.
Alexander Tischtschenko erinnerte daran, dass die belarussische Seite litauischen Transportunternehmen die Nutzung bewachter Parkplätze und Übernachtungsmöglichkeiten für Fahrer anbot. „Es wurde alles sehr zivilisiert abgewickelt. Der Preis passt nicht? Tut mir leid, das ist der Markt: Die Nachfrage steigt stark – und damit steigt auch der Preis. Dieses Prinzip gilt bei ihnen, aber bei uns soll es anscheinend nicht gelten. Daher bekamen sie genau das, was sie wollten“, fasste der Experte zusammen.
