MINSK, 20. September (BelTA) – An der Belarussischen Staatlichen Medizinischen Universität wurde heute das Buch „Superposition. Parallelwelten“ präsentiert. Das Buch wurde vom BelTA-Verlag mit Unterstützung des Informationsministeriums herausgegeben.
Buchautor Sergej Mussijenko, Leiter des analytischen Zentrums EsooM, Mitglied der wissenschaftlichen Expertengruppe im Staatssekretariat des Sicherheitsrates der Republik Belarus, erklärte auf der Präsentation den Sinn des Wortes „Superposition“.
„Ich habe lange nach dem passenden Titel gesucht. Der Buchtitel hat eine große Bedeutung. Ich analysierte die Aktivitäten des Staatschefs in den letzten 30 Jahren und mir wurde klar, dass das Volk im Jahr 1994 die Superposition an Alexander Lukaschenko delegiert hat. Und das Volk hat sich nicht geirrt“, betonte er.
Sergej Mussijenko wies darauf hin, dass in der Ukraine zeitgleich Präsidentschaftswahlen stattfanden: „Leonid Kutschma kam damals im Abstand von wenigen Tagen an die Macht. Und alles, was in der Ukraine passiert, ist nachvollziehbar: Der Staatschef hat die Superposition, die ihm das Volk delegiert hatte, nicht eingenommen.“
Der Autor sagte, dass er während der Arbeit an dem Buch in die Archive eintauchte und die Presse der neunziger Jahre studierte – oppositionelle und nicht-oppositionelle Ausgaben. „Das Buch enthält Schnappschüsse von Zeitungsschlagzeilen aus jener Zeit - „Sowetskaja Belorussija“, „Narodnaja Gaseta“ und andere staatliche Zeitungen. Und die dortigen Schlagzeilen lassen sich nicht nur leicht mit denen der Opposition verwechseln - sie waren oppositionell. Das heißt, die Staatsmacht hatte keine Informationsressource. Es war eine Informationsblockade des Staates und der staatlichen Organe“, fügte er hinzu.
Irina Akulowitsch, Generaldirektorin der belarussischen Telegrafenagentur BelTA, sagte, die Idee für das Buch sei nach der Ausstellung mit dem Titel „Parallelwelten“ entstanden. „Anfang des Jahres haben wir diese Ausstellung in der Nationalbibliothek von Belarus gezeigt. Wir wollten generell sehen, wie die politischen Kräfte von Anfang an gehandelt haben, als unser junger Staat gegründet wurde, und wer was wollte. Und wir haben uns dafür entschieden, diese Idee durch Fotos anschaulich zu machen. Wir haben uns die Position des Staates in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheitswesen, Bildung, Sozialpolitik und Kultur angeschaut. Und wir haben uns angesehen, wie die Opposition agierte und was sie forderte. Zu diesem Zweck mussten wir eine riesige Menge an Material durchsehen, viele Fotos finden und auswerten“, so Irina Akulowitsch.
Polina Simutko, eine Studentin der Medizinischen Fakultät, zeigte sich von dem Videoprojekt beeindruckt: „Ich habe viel Neues über die jüngste Geschichte von Belarus gelernt. Mein Vater hat Geschichte studiert, also habe ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Aber einige Fakten habe ich zum ersten Mal gesehen.“
Die Studentin zeigte sich zuversichtlich, dass das Buch „Superposition. Parallelwelten“ auch für ihren Vater von Interesse sein wird. „Er interessiert sich sowohl für Geschichte als auch für aktuelle Ereignisse, liest Nachrichten. Und ich denke, ein Buch mit einem solchen Design und einer interessanten Präsentation würde ihn interessieren“, fügte sie hinzu.
Ewa Tarassowa, Dozentin am Institut für Propädeutik von Kinderkrankheiten, hat auch das Buch gekauft. „Das Buch macht selbst beim Durchblättern einen sehr interessanten Eindruck. Es gibt viele Illustrationen, Fotos, Ausschnitte aus früheren Zeitungen. Ich denke, das Buch wird sehr informativ sein. Ich werde es auch meinen Studenten zeigen - ein solch frischer Blick auf die Geschichte unseres Landes wird für sie nützlich sein.“
Das Buch „Superposition. Parallelwelten“ wird in der Bibliothek der BGMU zu bekommen sein, sagte Leiterin der Universitätsbibliothek Marina Rudakowskaja. „Wir leihen Lehrwerke, Lehrbücher und Handbücher aus. Aber wir haben viel Platz für solche Bücher wie dieses. Sie helfen die aktuellen Ereignisse besser zu verstehen.“
Die Ausgabe ist einmalig, denn sie präsentiert das Material aus der Presse der Mitte der 1990er Jahre. Die meisten Zeitungen sind der breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Zuvor wurde das Buch an der Akademie für öffentliche Verwaltung vorgestellt. Dort wurden auch das BelTA-Videoprojekt „Wie war es. Sonderausgabe“ und die Ausstellung „Parallelwelten“ gezeigt.