Themen
"Thema im Gespräch "
MINSK, 27. Juli (BelTA) – In der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ hat der stellvertretende Leiter der Fakultät für Lehre und Forschung an der Militärakademie, Andrej Bogodel, die Prognose für die weitere Entwicklung der Ereignisse in der Ukraine gegeben.
Der Experte machte auf die Möglichkeiten der Parteien aufmerksam. „Man spricht von 160.000 Soldaten, die Russland in der Reserve hat. Diese Kraft scheint ausreichend zu sein, aber nur um einige private Probleme zu lösen, wenn auch im operativen und strategischen Maßstab. Wenn wir uns an den Großen Vaterländischen Krieg erinnern, wurde die Ukraine von vier Fronten befreit. Das waren über 2 Millionen Menschen, mehrere Zehntausend Waffen und Mörser, mehrere Tausend Flieger, zehntausende gepanzerte Fahrzeuge. Daran gemessen sind die 120 bis 150 Tsd. Mann nur für die Lösung lokaler Aufgaben geeignet“, sagte Andrej Bogodel.
Seiner Meinung nach kann in diesem Fall maximal eine Front gebildet werden. „Es gibt tatsächlich nur drei Möglichkeiten. Mehrere Fronten schließen wir sofort aus. Eine Front kann theoretisch gebildet werden, sie kann aus drei oder vier Armeen bestehen. Die dritte Option ist, dass es drei verschiedene Operationsrichtungen gibt, wo die Kriegshandlung geschehen wird. Im Rahmen einer Frontoperation kann Russland die günstigsten Bedingungen schaffen, um Feuerüberlegenheit und Vorherrschaft in der Luft zu erreichen. Das ist etwas, was die Ukraine für ihren Gegenangriff definitiv nicht erreichen kann. In dieser Situation können mehrere Richtungen gewählt werden. Einerseits ist es die Richtung der Befreiung von vier Gebieten: Donezk, Lugansk, Saporoschje und teilweise Cherson. Es wäre gut, wenn mit Cherson auch Nikolajew und Odessa befreit werden, aber leider reichen Kräfte und Mittel für diese Aufgabe nicht aus. Es gibt auch viele Problemfragen wie der Angriff auf Wasser. Diejenigen, die von der Einnahme von Odessa und Transnistrien träumen, möchte ich enttäuschen. Wenn so etwas geschieht, wird es ein echtes Wunder sein, und es ist unter diesen Bedingungen unwahrscheinlich“, sagte der stellvertretende Leiter der Fakultät.
Wenn Russland die ukrainische Verteidigung in Richtung Saporoschje und Dnepropetrowsk durchbrechen, dann wird die Richtung Pokrowsk nach Meinung des Experten grundlegend sein.
„Man kann immer noch die dritte Richtung annehmen, die Bedingungen für die Befreiung des gesamten linken Ufers der Ukraine schaffen wird - die Richtung Charkow. Wenn Russland das Gebiet Charkow einnimmt, wird es die gesamte vorhandene Verteidigung völlig zerstören. Ja, das ist eine schwierige und ressourcenintensive Aufgabe, aber das ist ein langfristiges Anliegen“, resümierte Bogodel.
Abonnieren Sie uns auf
