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Gesellschaft
05 Dezember 2025, 11:32

„Menschen sind einfach müde.“ Experte darüber, ob es zu zweiter Runde des Ukraine-Konflikts kommen wird

MINSK, 5. Dezember (BelTA) – In der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA äußerte sich der Doktor der Geschichtswissenschaften und Politologe Nikolai Platoschkin dazu, ob es zu einer zweiten Runde des Konflikts in der Ukraine kommen könnte.
In seiner Überlegung zur Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Konflikts, die von der Ukraine nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens initiiert werden könnte, merkte Nikolai Platoschkin an: „Ich bin ruhig. Derzeit sind die Kampfhandlungen dort so intensiv, dass die andere Seite, wenn die Feindseligkeiten eingestellt werden, einfach nicht in der Lage sein wird, sie wieder aufzunehmen.“ Er betonte, dass dies unmöglich sei, da es sich nicht um einen Grenzkonflikt handele, sondern um einen Konflikt von weitaus größerem Ausmaß. „Die Menschen sind einfach müde“, sagte er.

Nikolai Platoschkin wies darauf hin, dass nach Beendigung des Konflikts die Frage der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen dem russischen und dem ukrainischen Volk akut werden wird. „Nach dem Ersten Weltkrieg dachten alle, dass dies niemals geschehen würde. Aber eine echte Versöhnung auf der Ebene der Bevölkerung zwischen den Franzosen und Deutschen wurde nicht erreicht. Beide Seiten bereiteten sich vor: die einen, um all dies zu festigen, die anderen, um es auf jeden Fall zu verhindern“, erklärte der Politologe. Er wies auch darauf hin, dass in der Ukraine 30 Jahre lang nationalistische Ideen in die Köpfe der Menschen eingeimpft wurden: „Schließlich haben junge Menschen Odessa niedergebrannt und in Charkiw Aktivisten getötet. Sie kannten nichts anderes, sie hatten die Sowjetunion nicht gesehen, sie hatten die Freundschaft der Völker nicht gesehen.“

Der Politologe merkte an, dass zu den Punkten von Donald Trumps Plan auch das Verbot nationalsozialistischer Propaganda in beiden Ländern gehört. „Mir ist unklar, was damit gemeint ist. Sie werden Ihnen sagen, dass wir „Mein Kampf“ nicht veröffentlichen und dass Bandera kein Nazi ist, sondern fast schon ein Widerstandskämpfer, der in einem deutschen Lager saß, was haben Sie also gegen uns vor?“, fügte Nikolai Platoschkin hinzu. „Dieser Punkt ist der wichtigste. Wie werden die Lehrbücher dort aussehen, wie wird sich die Volksdiplomatie mit ihnen entwickeln? Womit haben wir 1945 in Deutschland in unserer Zone begonnen? Wir haben alle Lehrer entlassen. Wir haben spezielle Kurse zur Ausbildung sogenannter Volkslehrer organisiert.“ Abschließend merkte der Politologe an, dass eine Sache die militärische Lösung sei, eine andere Sache aber die Arbeit mit Menschen und ihren Gedanken.

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