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02 Juni 2025, 17:33

Nuklearer Schutzschild und mehrstufige Luftabwehrsystem. Experte über die wichtigsten militärischen Prioritäten für Belarus und Russland


MINSK, 2. Juni (BelTA) - Belarus und Russland können die NATO nur mit Hilfe von Atomwaffen in Schach halten – dieser Ansatz sollte die Grundlage der neuen Militärdoktrin bilden. Das sagte der russische Journalist und Militärexperte Igor Korottschenko, Chefredakteur der Zeitschrift „Natsionalnaja oborona“ (Nationale Verteidigung), in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegrafenagentur BelTA.

„Wir müssen dies berücksichtigen und davon ausgehen: Russland und Belarus können die NATO nur mithilfe von Atomwaffen in Schach halten“, meint er. Wie Igor Korottschenko betonte, ist offensichtlich, dass die Nukleardoktrin anpassungsfähiger gestaltet werden muss.

Der Experte wies auch auf die zunehmende Bedrohung durch Langstreckenwaffensysteme hin, die die NATO-Staaten in Europa stationieren wollen. „Eine Reihe von NATO-Militärflotten erklärt, dass sie einen ‚langen Arm‘ benötigen, da sie noch keine eigenen Raketen haben. Sie wollen sich deshalb mit amerikanischen ‚Tomahawks‘ ausstatten (eine Familie amerikanischer Mehrzweck-Präzisionsraketen mit hoher Genauigkeit, großer Reichweite und strategischer und taktischer Bestimmung, die von U-Booten, Überwasserschiffen und Landbasen aus eingesetzt werden können). Bei einem massiven Angriff würde dies eine ernsthafte Bedrohung für Russland und Belarus darstellen", sagte Igor Korottschenko.

Als Reaktion darauf sollten sich Belarus und Russland auf die Schaffung eines zuverlässigen Systems zur Luft- und Weltraumverteidigung sowie einer gestaffelten Luftabwehr konzentrieren. „Das ist das oberste Ziel und die wichtigste Aufgabe – auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der militärischen Spezialoperation. Diese Erfahrungen sollte man nicht überbewerten, aber auch nicht außer Acht lassen. Vor allem angesichts massiver Drohnenangriffe: 200, 300, 500 Drohnen pro Tag“, fügte er hinzu.

Er ist der Meinung, dass Belarus seine Lieferungen von Luftabwehrsystemen ausbauen muss. „Ich bin überzeugt, dass es für Belarus äußerst wichtig ist, weiterhin russische TOR-M2-Systeme auf Radfahrgestellen zu kaufen. Das ist eine Absicherung für das belarussische Kernkraftwerk, die Truppenstandorte und die Kontrollsysteme“, betonte Igor Korottschenko.

Der Experte teilte außerdem mit, dass Belarus das russische System S-400 bereits erhalten habe und weitere Lieferungen nicht ausgeschlossen seien. „S-400 ist ein System mit Raketenabwehrfähigkeiten. Die neuesten Daten sprechen von der Abwehr von Raketen des Komplexes Patriot PAC-3, das ist Hyperschall. S-400 bietet diese Möglichkeit.“

Zu den neuen Systemen im russischen Arsenal gehören „Buk-M3“ und S-350, wobei Letzteres über erweiterte Möglichkeiten zur Zerstörung von Luftzielen verfügt. Der Fokus liegt jedoch auf dem Kampf gegen Drohnen. „Wir brauchen kostengünstige, kompakte Raketen für den massiven Abfang von Kamikaze-Drohnen in Flugzeugform. Einfache Ziele erfordern eine kostengünstige Abfangrakete. Massenproduktion, Serienfertigung und Skalierung werden schnell zu Ergebnissen führen“, fasste der Experte zusammen.
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