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05 Februar 2025, 13:25

Welche Wachstumstreiber kann Belarus in der SCO und BRICS haben? Meinung eines Wirtschaftswissenschaftlers

MINSK, 5. Februar (BelTA) – Wirtschaftsexperte Dr. Georgi Griz hat in der neuen Folge von „Postfactum: Beschlüsse des Ersten“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA erzählt, welche Wachstumsimpulse Belarus in der SOZ und in  BRICS haben könnte.

Im Januar genehmigte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko Strategien für die Teilnahme der Republik Belarus an solchen Integrationsvereinigungen wie SOZ und BRICS. In diesen Dokumenten werden Aufgaben und Schwerpunkte definiert. Die beiden genehmigten Strategien sind bis 2030 ausgelegt. In der Zukunft können sie erweitert, aktualisiert und überarbeitet werden, um bestimmten aktuellen Trends Rechnung zu tragen.

„Wenn wir die Ziele analysieren, dann geht es darum, die Subjektivität unseres Landes zu erhöhen, neue Märkte zu erschließen und makroökonomische Infrastrukturprobleme zu lösen“, sagte Georgi Griz.
Er erinnerte daran, dass Belarus eine exportorientierte Wirtschaft hat. Der Anteil der Waren- und Dienstleistungsexporte am belarussischen BIP liegt bei 70 %. "Ist das viel oder wenig? Zum Vergleich: Wir stehen auf Platz 14 der Weltrangliste, während Amerika und Russland auf den Plätzen 104 und 121 liegen. Daher unterstützen wir die Außenwirtschaft. Unsere Souveränität auf den internationalen Märkten bleibt ein Garant für die nationale Sicherheit des Landes und der Wirtschaft“, betonte der Experte.

Georgi Griz betrachtet die Währungspolitik als das Kreislaufsystem der Zusammenarbeit im SOZ- und BRICS-Raum. „Wir sind mit einem absolut illegalen Sanktionsdruck konfrontiert, und unter diesem Gesichtspunkt ist es für uns wichtig, im zwischenstaatlichen Zahlungsverkehr auf nationale Währungen umzustellen. Die zweite Frage stammt aus der gleichen Reihe: Entweder führen wir eine neue supranationale Währung oder wir entscheiden uns für die Währung eines der Mitgliedsstaaten“, sagte er.

Der Analytiker stellte fest, dass solche Pläne bei den Gegnern ungesunde Reaktionen hervorrufen. Die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump, die BRICS-Länder mit 100-prozentigen Zöllen zu belegen, falls sie sich für die Schaffung einer eigenen Währung entscheiden sollten, sind ein Beispiel dafür. „Ich habe den Eindruck, dass dem Genossen einfach nicht richtig erklärt wurde, was die BRICS- und SOZ-Länder heute darstellen. Ihr Anteil am globalen BIP ist größer als der der USA und sogar der G7“, so Georgi Griz.

Auch der Industriesektor könnte sich zu einem Wachstumsmotor entwickeln. Griz betonte, dass sich das Modell der handelspolitischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit ändert und dass sich Belarus an der Schaffung von Clustern statt an Joint Ventures beteiligen muss.

„Logistik ist auch ein wichtiger Faktor. Für Belarus ist es sehr wichtig, sich an der Schaffung von transnationalen Korridoren und Infrastrukturen zu beteiligen, einschließlich der  „Trockenhäfen“ in Afrika und maritimer Transportinfrastrukturen“, so der Wirtschaftswissenschaftler.

Er hält die Entwicklung der militärisch-technischen Zusammenarbeit, der IT-Sphäre und der Bereitstellung von Bildungsdienstleistungen für vielversprechend.

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