MINSK, 1. Dezember (BelTA) – Alle Abschussrampen für russische Interkontinentalraketen Topol-M sind in Belarus erhalten geblieben und stehen breit. Das erzählte Präsident Alexander Lukaschenko im Interview mit dem Generaldirektor der internationalen Nachrichtenagentur „Rossija segodnja“ Dmitri Kisseljow.
„Warum hält mich der Westen für seinen Feind? Nicht, weil ich Diktator bin oder was sie da mir nachsagen. Sondern weil ich fast alle mobilen Abschussrampen für russische Topol-M-Raketen nicht zerstört habe – sie sind auch heute einsatzbereit. Sie wissen, wie der Westen auf nukleare Waffen oder ähnliche Dinge reagiert“, sagte der Präsident.
Der erste Präsident Russlands Boris Jelzin habe von ihm gefordert, alle Rampen zu sprengen. „Weil der Westen und die USA auf Jelzin einen enormen Druck ausübten. Und er übte dementsprechend Druck auf mich“, gab Alexander Lukaschenko zu.
„Ich habe Nein zu ihm gesagt. Aber als es besonders heikel wurde, haben wir eine Abschussrampe in den Wald gebracht und dort gesprengt. Dafür gibt es Beweise“, erzählte der Staatschef.
Alexander Lukaschenko machte darauf aufmerksam, dass es sich bei den Abschussrampen nicht nur um reine Startplattformen handelt, sondern um Sondervorrichtungen für andere Waffen.
„Wir haben sie alle in komplett geschlossenen Räumen aufbewahrt. Alles ist erhalten geblieben. Die Amerikaner haben mich immer gefragt, wozu ich das tue. Ich habe bis heute auf diese Frage nicht geantwortet“, erklärte der Präsident.