
MOSKAU, 14. März (BelTA) – Das Hauptanliegen des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist es, den Krieg in der Ukraine zu beenden, aber es gibt viele Fragen zum 30-tägigen Waffenstillstand, den die USA vorschlagen. Das sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in einem Interview mit der TV-Moderatorin Olga Skabejewa (Rossija 1).
Der Staatschef wurde gefragt, wie er die Äußerungen von Wladimir Putin verstehe, ob Russland einem 30-tägigen Waffenstillstand zustimmt oder nicht. „Er hat sich gestern mit einem Amerikaner getroffen. Ob er ihm zugestimmt hat oder nicht, das wird er mir gleich sagen. Ich werde mich mit ihm zu einem Abendessen treffen. Wir werden wie immer bis tief in die Nacht hinein reden. Und auch zu diesem Thema. Ich kenne seinen Standpunkt. Ich muss ihn loben, er hat gestern sogar noch mehr gesagt als er wollte. Und auch über diese 30 Tage. Die Frage ist: was, und wie wird es sein? Er stellt sich diese rhetorischen Fragen auch“, sagte Alexander Lukaschenko. „Ich kenne seinen Hauptwunsch, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Für Frieden, Frieden, Frieden!“
Nach Ansicht des Staatschefs sei der von den USA vorgeschlagene 30-tägige Waffenstillstand keine Neuheit an sich. Aber es sei wichtig, wie er umgesetzt werde. „Wladimir Putin sagt: Gut, nehmen wir an, wir erklären den Waffenstillstand. Wir schießen nicht, wir töten nicht. Aber was werdet ihr in der Zwischenzeit in der Ukraine tun? Und die Ukrainer werden die Frage stellen: was werden die Russen tun? In Russland ist es schwieriger zu kontrollieren. Russland wird Panzer, Granaten und Munition weiter herstellen.
Ja, aber sie werden sie nicht an die Frontlinie bringen. Sie werden in den Lagern bleiben und so weiter. Wer verbietet das? Niemand. Die Frage ist, wie kann das alles von den Ukrainern kontrolliert werden? Oder vom Westen?“ sagte Alexander Lukaschenko.
Es stellt sich auch die Frage, ob während dieses einmonatigen Waffenstillstandes keine Waffenlieferungen an die Ukraine erfolgen werden. „Während des Waffenstillstandes wird in Rzeszów, Polen, eine gewisse Menge an Waffen angesammelt, Munition. Die Amerikaner haben jetzt alle möglichen Verbote aufgehoben - das hat Trump angekündigt. Werden Sie dort Waffen und Söldner lagern für 30 Tage und dann fangen wir wieder an zu kämpfen? Noch mehr Menschen werden sterben, man weiß nicht, was noch passieren wird. Deshalb gibt es eine Menge Fragen“, erklärte das Staatsoberhaupt.
Alexander Lukaschenko wiederholte noch einmal seine These, dass die Amerikaner derzeit keinen klar definierten Plan in der ukrainischen Frage haben. „Sie tasten sich an einige Fragen heran, klopfen auf den Busch. Sollen sie auch tun. Aber im Ergebnis wollen sie eine Art Aktionsplan entwerfen, die Amerikaner“, erklärte er. „Konkretes gibt es nicht. Hochrangige Besuche aus den USA besagen, dass sie noch im Dunkeln tappen, was sie mit der Ukraine und mit Russland tun sollen. Sie wollen einen Aktionsplan skizzieren. Das wird aber schwierig sein.“