MINSK, 5. Dezember (BelTA) - Der stellvertretende Außenminister Igor Sekreta, Leiter der belarussischen Delegation beim OSZE-Außenministerrat in Wien, traf sich mit Rafael Mariano Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA).
Die beiden Gesprächspartenr erörterten aktuelle Kooperationsbereiche und Perspektiven für die weitere Zusammenarbeit und tauschten sich über wichtige Themen der internationalen Agenda aus.
Laut dem belarussischen Außenministerium informierte Igor Sekreta den Generaldirektor über die Pläne von Belarus zum Ausbau der Kernenergieerzeugung im Einklang mit dem prognostizierten Anstieg des Energieverbrauchs und betonte das Interesse von Belarus an einer weiteren Stärkung der Zusammenarbeit mit der IAEA in allen Etappen seines Kernenergieprogramms.
Igor Sekreta hob die Bedeutung der Partnerschaft von Belarus mit der IAEA hervor, die mit Projekten zur Wiederherstellung der vom Reaktorunfall in Tschernobyl betroffenen Gebiete begann, und lobte den Beitrag der Organisation zur Umsetzung dieser Programme.
Der stellvertretende Minister wies auf das im August 2025 zwischen der IAEA und dem Staatlichen Strahlen- und Ökologiereservat Polessje unterzeichnete Dokument über praktische Vereinbarungen hin. Dieses Reservat führt einzigartige Strahlungsmessungen durch, betreibt wissenschaftliche Forschung von internationaler Bedeutung und arbeitet an der Sanierung kontaminierter Gebiete.
Der belarussische Diplomat dankte der IAEA für ihre Unterstützung bei der Stärkung der nuklearen und Strahlensicherheit. Er merkte an, dass die Bewertungsmission im November 2025 zur Evaluierung des Aus- und Weiterbildungssystems das nationale System zur Ausbildung von Strahlenschutzexperten und die Arbeit der zuständigen Institutionen sehr gelobt habe.
Die Parteien erörterten auch die Bemühungen zur Gewährleistung der nuklearen Sicherheit auf regionaler Ebene. Der Vizeminister machte seinen Gesprächspartner auf den jüngsten Vorfall im Kernkraftwerk Ignalina aufmerksam und betonte die ernste Besorgnis von Belarus über die potenziellen grenzüberschreitenden Folgen solcher Ereignisse sowie über die mangelnde Einhaltung der internationalen und bilateralen Verpflichtungen bei der Meldung solcher Vorfälle.
Der belarussische Vertreter hob die Bedeutung von Transparenz und zeitnahem Informationsaustausch im Bereich der nuklearen Sicherheit hervor.
Rafael Mariano Grossi betonte die Wichtigkeit der konsequenten Einhaltung internationaler Verpflichtungen durch alle Länder.
