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23 Juni 2021, 09:55

Lukaschenko kommentiert EU-Sanktionen: Die Geschichte hat sie nichts gelehrt

BREST, 23. Juni (BelTA) – Bei einer feierlichen Zeremonie der Kranzniederlegung zum 80. Jahrestag des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges in Brest hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko die letzten EU-Sanktionen gegen Belarus scharf kritisiert.

„80 Jahre sind hin und was haben wir heute im Gegenzug bekommen? Einen neuen heißen Krieg. Dabei ist auch das Datum symbolisch, an dem die neuen Sanktionen eingeführt wurden. Der 22. Juni. Man möchte in der Tat sagen: Die Geschichte hat die EU-Staaten überhaupt nichts gelehrt“, sagte Alexander Lukaschenko.

Der Staatschef sagte, besonders von Deutschland habe er nicht erwartet, dass es an diesem Komplott teilnehmen würde. Die deutsche Wehrmacht habe im Großen Vaterländischen Krieg nicht nur jeden dritten Belarussen ermordet, sondern auch Millionen ungeborener Kinder. „Die Deutschen haben sich noch 80 Jahre lang nach dem Krieg in ganz Europa und in der ehemaligen Sowjetunion herumgetrieben, kniend und schluchzend Reue gezeigt. Sie baten darum, Kriegsdenkmäler errichten zu dürfen. Sie wollten auch ihre gefallenen und unbegrabenen Soldaten ordentlich bestatten. Und wir waren gut und tolerant. Wir, die gefoltert und gequält wurden, haben ihnen unsere Herzen und Seelen geöffnet. Und was haben wir im Gegenzug erhalten?“

Der Staatschef zitierte den deutschen Bundesminister des Auswärtigen Heiko Maas, der in seinem jüngsten Statement „sektorale Wirtschaftssanktionen gegen Belarus“ forderte. Alexander Lukaschenko fragte den Bundesminister: „Wer sind Sie, Herr Maas? Ein Deutscher, der gestern Reue zeigte oder der Erbe der Nazis? Antworten Sie öffentlich, zumindest vor Ihrem eigenen Volk. Es ist nicht nötig, die Sünden der Vorgänger öffentlich zu bereuen . Denn diese Reue, die wir vor nicht allzu langer Zeit von den Präsidenten Österreichs und Deutschlands in Trostenez hörten, ist praktisch nichts wert. Diese Worte können die wahren Absichten nicht verdecken.“

„Sie haben nicht nur öffentlich Reue zu zeigen. Sie haben noch 100 Jahre lang vor dem belarussischen Volk knien und zu Gott beten, dass Sie nach jenem Krieg zur Welt kommen durften. Sie haben alles zu tun, damit die Kriegswunden in unseren herzen und Seelen verheilen können. Sie haben uns nicht zu erwürgen, sondern auf den Händen zu tragen. Denn wir waren es, die das Europa vor der braunen Pest gerettet haben. Sie wären zu Sklaven geworden, wenn wir damals den Krieg nicht gewonnen hätten“, resümierte Alexander Lukaschenko.

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