MINSK, 2. Dezember (BelTA) – In der heutigen Onlinesitzung des OVKS-Rates für kollektive Sicherheit (OVKS-Gipfel) hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko alle OVKS-Staaten aufgerufen, gemeinsam gegen Druck und externe Einmischung vorzugehen.
„Jene Farbrevolutionen, die in mehreren Regionen und Staaten ausgebrochen waren, sind keine echten Farbrevolutionen. Wie wir aus den Ereignissen in Belarus schlussfolgern können, handelt es sich dabei um eine einfache Rebellion. Für eine Revolution fehlt es hier an Grundlage mit Trägerschichten und echten Revolutionären. Alle selbsternannten Revolutionäre wollen auf Kosten anderer gut leben. Wenn man sie in ihrer Sprache anspricht, verwandeln sie sich prompt aus den sogenannten Revolutionären in die politisch Verfolgten. Niemand von ihnen führt etwas Gutes im Schilde“.
Die Ursachen dafür, dass sich die Lage in Belarus so sehr zugespitzt hat, will Alexander Lukaschenko in der Einmischung von außen suchen. Dabei zitierte er die Aussagen polnischer Politiker darüber, dass „die belarussischen Gebiete historisch zu Polen gehören“. „Diese Aussagen sind öffentlich. Kann ich sie als Präsident dulden? Kann das belarussische Volk diesen Aussagen zustimmen? Man will uns unserer Gebiete berauben, indem man behauptet, sie seien historisch gesehen Teil eines anderen Staates. Das ist eine klare Strategie und wir wissen, wer dahinter steht“, betonte der Staatschef.
Es gibt Informationen über die Einrichtung einer NATO-Truppe zur Rückeroberung belarussischer Gebiete, sagte Lukaschenko. „Wie soll man darauf reagieren?“, fragte er.
Der Präsident erinnerte an die Pläne westlicher Staaten, in Belarus einen Sanitätsgürtel zwischen EU und Russland zu schaffen. „Das waren Ziele des Westens Mitte der 90-er Jahre, nachdem die Sowjetunion zerfallen war. Der russische Staatschef versteht das genauso gut wie ich. Was heute in Belarus geschieht, dient dazu, auf Russland mehr Druck auszuüben. Niemand darf sich in Selbstsicherheit wiegen und sagen: „Belarus ist weit weg. Belarus ist ein anderes Land.“ Als die Ukraine in Flammen stand, dachten wir auch, es brennt nicht bei uns. Ehe man sich‘s versieht, wird dieses Unheil euch treffen“, warnte der Staatschef.
Alexander Lukaschenko ist überzeugt, dass nur gemeinsam die OVKS-Staaten den externen Bedrohungen entgegenwirken können. Dabei kann man auf belarussische Erfahrungen zurückgreifen.
„Unsere Staaten haben mit der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ein Fundament errichtet, um auch in anderen Bereichen geschlossen zu agieren. Werden wir uns wirtschaftlich als Partner ansehen, wie wir es uns in der Eurasischen Union zum Ziel gesetzt haben, werden wir bestehen bleiben. Im anderen Fall werden wir in Stücke gerissen und ausgenutzt“, schlussfolgerte der belarussische Staatschef.