MINSK, 11. Januar (BelTA) – Belarus führt politische Reformen durch, nicht um der EU zu gefallen, sondern um eigene Interessen zu verfolgen. Das sagte der belarussische Botschafter in Finnland und Dänemark Alexej Samossujew im Interview mit der dänischen Zeitung Berlingske.
„Wir tun das nicht, um der EU oder sonst jemandem zu gefallen. Wir tun das für uns selbst und in Übereinstimmung mit unseren Gewohnheiten und dem Wertekatalog. Niemand darf zu uns kommen und uns diktieren, wie wir es zu tun haben“, sagte Alexej Samossujew.
Der Botschafter kommentierte die jüngsten Verfassungsänderungen und ganz konkret den Artikel, nach dem Belarus seinen atomwaffenfreien Status verliert: „Das ist eine Antwort darauf, dass sich die Welt um uns herum verändert und die NATO sich nach Osten erweitert. Nicht wir haben diesen Prozess in Gang gesetzt, und auch Russland war das nicht.“
Der Diplomat wies darauf hin, dass einige europäische Politiker versuchen, die Situation in Belarus als eine „Revolution“ darzustellen. „Wir haben die Situation unter Kontrolle und bitten nur um Ruhe, damit wir unsere eigenen inneren Probleme lösen können“, sagte Alexej Samossujew.
Der Botschafter drückte die Hoffnung aus, dass die Europäische Union wieder die Kontakte mit Belarus aufnimmt, und zwar in jenen Bereichen, wo sie gemeinsame Interessen haben. Dazu gehören Handel, grüne Energie und Landwirtschaft. „Wir sind Nachbarn. Und die Nachbarn sollten immer versuchen, gute Kontakte zu unterhalten“, sagte er.
