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30 Juli 2024, 12:00

Wann ist in Belarus ein „Quantensprung“ zu erwarten? Lukaschenko fordert von der Wissenschaft, der Zeit voraus zu sein

MINSK, 30. Juli (BelTA) – Ohne einen echten Durchbruch in der Wissenschaft ist es unmöglich, die nächste Stufe der wirtschaftlichen Entwicklung zu erreichen. Deshalb sollte die Wissenschaft der Zeit voraus sein und nicht hinterherhinken. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko am 30. Juli bei einem Treffen mit der Arbeitsgruppe, die sich mit der Analyse der Tätigkeit der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus befasste.
Die Gruppe wurde auf Anordnung des Staatsoberhauptes im Juni dieses Jahres eingerichtet. Sie arbeitet auf ständiger Basis und die soll folgende Fragen in den Mittelpunkt stellen: Wie praxisorientiert und effektiv sind Entwicklungen und Forschungsergebnisse der Nationalen Akademie der Wissenschaften? Wie werden die Entwicklungen von der Wirtschaft übernommen und wie werden sie im sozialen Bereich umgesetzt? Wie ist es um die Importersetzung und Export der wissenschaftlichen und technischen Produkten bestellt? Die Arbeitsgruppe wird dem Präsidenten jedes Jahr einen Bericht über die Ergebnisse ihrer Arbeit und Vorschläge zur Lösung der festgestellten Probleme vorlegen.

Wie das Staatsoberhaupt in seiner Eröffnungsrede betonte, befindet sich Belarus heute in einem Entwicklungsstadium, in dem es ohne die Wissenschaft nicht mehr vorankommt. „Wissenschaft ist heute wichtiger denn je“, sagte er. In Belarus gibt es sowohl angewandte Forschung als auch Grundlagenforschung. Was ist der Grund für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Situation im wissenschaftlichen Umfeld, vor allem in der Akademie der Wissenschaften, befassen soll? Alexander Lukaschenko erklärte: „Wir räumen der Wissenschaft alle Prioritäten ein, ohne sie ist die Entwicklung unmöglich. Aber in der letzten Zeit stelle ich fest, dass die Akademie der Wissenschaften schwere Fehlentscheidungen getroffen hat. Das kommt auch vor. Die Wissenschaft ist so eine Sache, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade gehen muss, wenn man ernsthafte Probleme meistern muss, sich an die Spitze setzen muss. Deshalb sind natürlich Fehler vorprogrammiert. Was mich aber beunruhigt hat, war die Tatsache, dass die Akademie der Wissenschaften dort Fehler gemacht hat, wo sie nicht sein sollten, wo wir schon etwas gelernt haben: in der Tierzucht, im Pflanzenbau.“ 
Die NAN hat beispielsweise wissenschaftliche und praktische Zentren geschaffen. Sie funktionieren vielleicht auch besser als jene, die unabhängig von der Akademie der Wissenschaften existieren. „Und sie sollten besser als die unabhängigen sein“, betonte das Staatsoberhaupt.
Die Einrichtung der Arbeitsgruppe wurde außerdem durch den Appell einiger Fachleute, die der Regierung angehören, angeregt. „Man will mich davon überzeugen, dass wir uns ernsthaft mit der Entwicklung der akademischen Wissenschaft auseinandersetzen und in allen Bereichen entsprechende Entscheidungen treffen müssen“, sagte Alexander Lukaschenko.

„Wir leben in Zeiten noch nie dagewesener Entwicklungsmöglichkeiten. Die Möglichkeiten sind kolossal. Wir dürfen sie nicht verpassen. Es gibt eine stabile Basis und sichere Ergebnisse sowohl in den traditionellen Industrien als auch in den neuen Wirtschaftszweigen. Aber ohne einen echten Durchbruch in der Wissenschaft wird es nicht nur schwierig, sondern unmöglich sein, die nächste Stufe zu erklimmen. Die Wissenschaft sollte der Zeit voraus sein und nicht zurückbleiben“, betonte der Staatschef.     
     
Alexander Lukaschenko erinnerte daran, dass er seit den ersten Tagen seiner Präsidentschaft die Arbeit der Wissenschaftler an die Spitze aller Veränderungen im Leben der Gesellschaft gestellt habe.

"Die Entwicklung der einheimischen Wissenschaft ist die wichtigste Priorität der staatlichen Politik", sagte der belarussische Staatschef. - In unserer Zeit haben wir nicht zugelassen, dass wissenschaftliche Schulen und jahrelange Arbeit zerstört werden. Wir haben unser Bestes getan, um sie zu erhalten. Nun sei es an der Zeit, von den Wissenschaftlern konkrete Ergebnisse zu verlangen: "Mit welchen grundlegenden strategischen Entwicklungen werden wir in die neuen mittel- und langfristigen Entwicklungsprogramme der Republik einsteigen? Sind wir bereit, unsere technologische Souveränität unter den gegenwärtigen Bedingungen zu sichern?"

Gleichzeitig, so der Präsident, gehe es nicht nur und nicht so sehr um Sanktionen. "Wir haben uns schon daran gewöhnt (an Sanktionen). Sie sind eine vorübergehende Sache. Ich spreche von der rasanten Entwicklung in der Welt, vor allem in Asien und im Osten, machte der Präsident aufmerksam. - Doch auch der Westen schläft nicht. Beim letzten NATO-Gipfel wurde der "technologische Durchbruch" als vierte Priorität (bis zur Schaffung zentraler Gremien auf Bündnisebene) erklärt."

"Und das sind die Quantentechnologien, die künstliche Intelligenz, die Biologie und der digitale Wandel", fuhr er fort. - Wir dürfen nicht zurückbleiben und haben auch kein Recht dazu".

Das Staatsoberhaupt betonte, dass sich Regierung und Gesellschaft über die Bedeutung dieser Aufgaben einig seien, was auch durch aktuelle soziologische Studien belegt werde. "Die Belarussen haben den wissensintensiven Industrien, die den technologischen Durchbruch und den Zugang zu ausländischen Märkten garantieren, sowie den High-Tech-Sektoren der Agrarwirtschaft Priorität eingeräumt", sagte der Präsident. - Das ist ein strategisch richtiger Ansatz. Straßen, Wohnungen, Bildung, Kultur, Sporteinrichtungen - all das wird sich entwickeln, wenn wir eine wissensintensive und wettbewerbsfähige Produktion im Land sicherstellen. Das wird zu Exporten, anständigen Löhnen, Steuern und einem ausgeglichenen Haushalt führen."

Alexander Lukaschenko wies darauf hin, dass der Erfolg auf neuen Märkten davon abhängt, mit welchem Produkt man dort eintritt und wie groß die Nachfrage danach ist. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten universitäre, industrielle und akademische Forschungsbereiche eng zusammenarbeiten. Inwieweit dies gut funktioniere, müsse noch analysiert werden, ebenso wie die Frage, ob die Anstrengungen und Mittel angesichts der Kompaktheit von Belarus nicht zu weit verstreut seien, so der Präsident.

"Das Wichtigste ist, dass die heimische Wissenschaft die Wirtschaft des Landes antreibt. Das heißt, es sollte ein konkretes Ergebnis geben, das für den Staat und die Menschen greifbar ist. Gerade in der heutigen Zeit", forderte der belarussische Staatschef.

Der Präsident betonte, dass er die Entwicklung der Grundlagenforschung nicht in Frage stelle. Sie ermögliche den Blick über den Tellerrand, was wichtig sei, und sie werde in Belarus entwickelt.

"Aber es sind die Ergebnisse der angewandten Forschung, die den heutigen Tag ausmachen. Sie sind es, die das Land auf ein neues Niveau heben", betonte das Staatsoberhaupt.           
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