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15 Mai 2024, 09:51

Generalstaatsanwaltschaft: Völkermord am belarussischen Volk ist eine große historische Tatsache

MINSK, 14. Mai (BelTA) – Der Völkermord am belarussischen Volk ist eine große historische Tatsache, sagte Sergej Schikunez, stellvertretender Leiter der Abteilung für die Aufsicht über die Untersuchung besonders wichtiger Strafsachen der Generalstaatsanwaltschaft - stellvertretender Leiter der Ermittlungsgruppe Völkermord am belarussischen Volk, der Telegraphenagentur BelTA.

„Die Ermittlung in der Strafsache wegen Genozid am belarussischen Volk und der Völkermord selbst ist eine riesige historische Tatsache. Die Ermittlung wird nicht Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Eine riesige Menge an Informationen haben wir bereits bewältigt, analysiert, studiert, aber noch mehr Informationen müssen wir noch untersuchen. Denn die grundlegendste und wertvollste Informationsquelle, aus der wir Beweise und Bestätigungen für den Völkermord entnehmen, sind Archivdokumente. Wissen Sie, die meisten Augenzeugen dieser schrecklichen Ereignisse sind nicht mehr am Leben. Natürlich hatten wir Zeit, Tausende von Menschen zu befragen und ihre Erinnerungen mit Hilfe von Videoaufzeichnungen festzuhalten. Aber es gibt immer noch Archivdokumente“, sagte Sergej  Schikunez.

Die wertvollste Quelle für Archivinformationen sind die Akten der Außerordentlichen Staatskommission. „Nach der Wende im Großen Vaterländischen Krieg startete die Rote Armee die Befreiung von Belarus. Damals wurde die Außerordentliche Staatskommission geschaffen, zuerst landesweit und anschließend in jeder Region. Es gab eine Menge Arbeit. Die Kommissionsmitglieder trugen alle Informationen, Dokumente, Bestätigungen zusammen. Wir danken diesen Menschen noch heute, weil sie objektive und stichhaltige Information sammelten“, sagte er. „Damals lag alles klar auf er Hand. Die Kommission folgte hinter der Roten Armee und hielt alle Gräueltaten der Nazis fest: ein verbranntes Dorf, das zu einem Haufen Asche wurde, lange Gruben mit Leichen der erschossenen Menschen. Alles konnte man mit eigenen Augen sehen. Sie fixierten, fotografierten, zeichneten auf, was sie konnten, wie sie konnten, und heute haben wir diese Materialien vor uns liegen. Wir nutzen sie.“

Diese Archivmaterialien enthalten eine Vielzahl bisher unbekannter Fakten über den Großen Vaterländischen Krieg. „Bis heute wurden in den gut drei Jahren der Untersuchung mehr als 3.000 bisher unbekannte betroffene ländliche Siedlungen identifiziert. Es wurden über 40 bisher unbekannte Strafaktionen festgestellt. Und jetzt sagen wir, dass das Ausmaß der Tragödie viel größer ist als der Krieg, dass bereits jeder Dritte und jeder Vierte gestorben war. Ein krasses Beispiel sind die „Schwestern von Chatyn“. Wir wussten früher, dass es 186 Dörfer gab, die samt der Bewohner verbrannt wurden. Heute sprechen wir von 288 Dörfern. Und das ist nicht die endgültige Zahl.“

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