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17 September 2025, 22:42

Lukaschenko lobt die Idee, in Belarus ein Museum für Ethnozid zu errichten 

MINSK, 17. September (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich heute mit Ideologen, Experten und Historikern getroffen. Der Anlass war der Tag der Volkseinheit, der am 17. September gefeiert wird. Während des Gesprächs wurde die Idee zum Ausdruck gebracht, dass man in Belarus ein Museum für polnische Ethnozid-Politik und eine entsprechende Gedenkstätte schaffen soll. 

Der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses der Repräsentantenkammer für Bildung, Kultur und Wissenschaft Igor Marsaljuk wandte sich an den Staatschef mit zwei Ideen: Er schlug zum einen vor, am Standort des Konzentrationslagers Bereza Kartuska ein nationales Museum zu errichten, in dem über die polnische Besatzung und nationale Befreiungsbewegung erzählt werden soll. Die zweite Idee ist die Schaffung einer Gedenkstätte, die ähnlich wie Chatyn die Geschichte eines der vernichteten Dörfer im westlichen Belarus erzählt. Nach Ansicht des Abgeordneten würde dies ein sichtbares Zeugnis dafür sein, welche Opfer Belarus für die nationale Einheit gebracht hat. „Das erweckt Empathie sogar bei den Kindern, aber auch bei den Erwachsenen. Die Zahl der Familiengeschichten, wo die Menschen ihr Land verteidigt haben, ist enorm hoch“, sagte er.

Alexander Lukaschenko betonte, dass die Entscheidung in Bezug auf die beiden Vorschläge ausgewogen, verifiziert und rechtzeitig sein soll. Er habe in der letzten Zeit viel darüber nachgedacht und sei zum Schluss gekommen, dass man in Bereza Kartuska ein Museum errichten könne. Aber unter einer Bedingung, dass man absolut sicher ist, dass dieses Museum heute entstehen soll. „Wir wollen doch mit diesem Museum keine unnötige Eskalation verursachen“, betonte er. 
Der Vorsitzend der „Belarussischen Gesellschaft Snanije“ (zu Deutsch Wissen) Wadim Gigin erwähnte in diesem Zusammenhang die jüngste Kundgebung auf dem Gelände des KZ Bereza Kartuska. Aus seiner Sicht sei die öffentliche Meinung reif genug, um dieses Museum zu schaffen.

„Wadim, ich glaube, dass wir es bei solchen Kundgebungen auch belassen sollen. Ich möchte unseren westlichen Nachbarn keinen zusätzlichen Anlass für irgendeine Eskalation geben. Wenn wir heute die Spannungen erhöhen werden, werden wir den Prozess nur anregen.“

Das Staatsoberhaupt glaubt, dass die beiden Initiativen zusätzliche Aufarbeitung und eine dokumentarisch sehr fundierte Grundlage erfordern. „Wir sollen darüber nachdenken“, sagte Alexander Lukaschenko. Das polnische Ethnozid sei noch nicht gründlich erforscht worden, möglicherweise seien noch nicht alle Tatsachen festgestellt worden. Der Fall Chatyn ist ein Beispiel: Im Laufe der Zeit stellte es sich heraus, dass die tatsächliche Zahl der verbrannten Dörfer über der Zahl liegt, die in der Gedenkstätte verewigt wurde. 
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