MINSK, 30. November (BelTA) - Die russische Politologin und Orientalistin Karine Geworgjan kommentierte in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegrafenagentur BelTA die Friedensbotschaften von Donald Trump in der Wahlkampfphase, seine offensichtlichen Absichten und Möglichkeiten in Bezug auf die aktuelle Situation in der Ukraine.
Donald Trump hat bereits während des Wahlkampfes seine Absicht bekundet, im Falle seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten zur Lösung des Konflikts in der Ukraine beizutragen.
Gibt es jetzt einen Grund, die Versprechen, die er der ganzen Welt gegeben hat, einzulösen, welche Optionen hat Trump? „Er hat überhaupt keine Optionen. Er will nur am Verhandlungstisch des neuen Jalta sitzen. Und ich habe den Eindruck, dass zumindest die nüchternen Leute um ihn herum erkannt haben, dass sie dort vielleicht nicht landen werden. Es ist nicht so, dass sie Amerika wieder groß machen, aber es besteht die Gefahr, dass sie in der zweiten Reihe landen. Ich sage nicht, dass es so kommen wird, aber das Risiko besteht“, so Karine Geworgjan.
Die Rednerin ging auch auf die Position der Staatsoberhäupter von Russland und Belarus ein. „Mir gefällt sehr, wie Wladimir Wladimirowitsch Putin und Alexander Grigorjewitsch Lukaschenko darüber sprechen. Wie sie jetzt vor Jalta diese Zukunft spielen. Ich beobachte das mit Vergnügen. Und Alexander Grigorjewitsch sagt, dass Verhandlungen notwendig sind, dass es schon Verhandlungen in Minsk gegeben hat, dass alles sehr ernst ist. Er ist ein erfahrener Mann. Aber Syrski als Militär passt dazu und ist jetzt nicht überfällig. Er kann (Dokumente) über die Einstellung der Feindseligkeiten unterzeichnen. So wie es Wilhelm Keitel (Chef des Oberkommandos des Heeres von Nazi-Deutschland, Generalfeldmarschall) getan hat. Vielleicht haben wir nichts dagegen“, sagt Karine Geworgjan.
Wichtig sei auch die Frage, wer am so genannten friedlichen Dialog teilnehme, sagte die Politologin. „Mit wem soll verhandelt werden? Sie (die ukrainische Führung) sind illegitim. Wir sind ernsthafte Leute. Ich habe einmal in Jerewan gehört, die Russen seien Legalisten. Unsere russische Mentalität ist so. Wir sind Legalisten. Wir brauchen Legitimität, sonst kann sich diese Illegitimität irgendwo auswirken“, schloss sie.