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Wirtschaft
11 September 2024, 17:05

"Wir haben schnell gelernt und Ergebnisse erzielt". Experte über die Position von Belarus im weltweiten Milchexport

MINSK, 11. September (BelTA) - Italien ist für uns seit vielen Jahren ein Vorbild in Fragen der Milchproduktion und -verarbeitung, aber für uns ist es wichtig zu zeigen, dass Belarus sehr schnell lernt und gute Ergebnisse erzielt. Diese Meinung äußerte der Generaldirektor des Wissenschaftlich-Praktischen Zentrums für Lebensmittel der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus Alexej Meleschtschenja während des 2. Runden Tisches Belarus-Italien" für Milchproduzenten, der vom 10. bis 13. September in der Nationalen Akademie der Wissenschaften stattfindet.

Belarus hat einen Anteil von 6% an den weltweiten Milchexporten und gehört damit zu den 10 größten Exporteuren von Milchprodukten weltweit. Gleichzeitig, so der Leiter des Wissenschaftlich-Praktischen Zentrums für Lebenmittel, ist das Land immer noch ein wichtiger Importeur von Milchprodukten. "Wir hoffen, dass wir unsere Produkte auch in Italien absetzen können", so der Experte.

Die große Aufmerksamkeit, die heute der Entwicklung der Milchproduktion gewidmet wird, erklärt sich aus der Tatsache, dass die Preise für Milchprodukte in den letzten Jahren weltweit um durchschnittlich 25 % gestiegen sind. Deshalb hat die Milchproduktion und -verarbeitung für Belarus höchste Priorität. Die Erfolge können sich sehen lassen, wie Alexej Meleschtschenja betonte.

Heute ist Belarus weltweit der zweitgrößte Exporteur von Kondensmilch, der drittgrößte Exporteur von Butter und Molkepulver, der viertgrößte Exporteur von Käse und der fünftgrößte Exporteur von Magermilchpulver. "Die Republik produziert rund 8 Millionen Tonnen Milch pro Jahr, Italien dagegen rund 14 Millionen Tonnen. Auch wenn wir bei der Gesamtmenge noch hinterherhinken, sind wir bei der Pro-Kopf-Produktion unter den Top Ten und nähern uns dem Wert von 820 kg pro Einwohner", fügte der Generaldirektor des Wissenschaftlich-Praktischen Zentrums für Lebensmittel hinzu.

In den letzten 30 Jahren wurde in dem Land viel für die Entwicklung der Milchwirtschaft getan: Ein beträchtlicher Teil der Investitionen floss in den Bau und die Modernisierung von Milchviehbetrieben sowie in die Neuausrüstung und den Bau neuer Unternehmen der Milchwirtschaft. Wie im Rest der Welt konsolidiert auch Belarus seine Molkereien: Während es vor 25 Jahren noch über 100 Molkereien im Land gab, sind es heute 32 große Molkereiholdings.

"Der Selbstversorgungsgrad mit Milch liegt in Belarus bei fast 270 Prozent. In Italien liegt der Anteil der Eigenproduktion von Milchprodukten übrigens nur bei etwa 80 Prozent", so Alexej Meleschtschenja. - Im Jahr 2023 haben wir unsere Milcherzeugnisse in 59 Länder verkauft. Insgesamt produzieren wir mehr als 120 Tausend Tonnen Butter, 260 Tausend Tonnen Käse, 130 Tausend Tonnen Magermilchpulver und mehr als 130 Tausend Tonnen Molkenpulver.

Die Experten der beiden Länder erörtern ein breites Spektrum aktueller Themen. Dazu gehören die Perspektiven der Handelsbeziehungen zwischen Italien und Belarus, Besonderheiten der Milchproduktion in Belarus, Aussichten auf eine Zusammenarbeit mit italienischen Organisationen sowie wissenschaftliche Unterstützung der belarussischen Milchwirtschaft, Innovationen, Geheimnisse der heimischen Kühlung in der Milchwirtschaft. Die Liste von  Themen, die beim Runden Tisch angesprochen werden, ist lang.

Übrigens ist diese Veranstaltung bereits die zweite in der Reihe der Zusammenarbeit mit dem Mittelmeerland. Der erste Runde Tisch „Belarus – Italien“ für Rinderzucht fand am 28. und 29. Februar dieses Jahres in Minsk statt. Es wurde bekannt gegeben, dass Belarus und Italien beabsichtigen, ein Kommuniqué über die weitere Zusammenarbeit auf der Grundlage der Ergebnisse der beiden Runden Tische zu unterzeichnen.
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